
Viel Spass und leuchtende Kinderaugen sind garantiert
Mit dem Sommerferienspass, der jeweils in den ersten beiden Sommerferienwochen durchgeführt wird, steht in den beiden regionalen Freizeitzentren eines der Jahreshighlights vor der Tür. Entsprechend froh sind die Leiterinnen Bea Wildhaber vom Obristhof Oftringen und Seraina Combertaldi vom Spittelhof Zofingen, dass sich die Coronasituation in letzter Zeit wesentlich entspannt hat. «Die Kinder haben sich richtiggehend danach gesehnt, wieder in den Spittelhof zurückkehren zu dürfen», sagt Combertaldi. «Und deren Eltern wahrscheinlich auch», fügt Wildhaber an und lacht.
Corona hat Spuren hinterlassen
Die vergangenen Monate waren für die beiden Freizeitzentren nicht ganz einfach. Weil im Spittelhof Kurzarbeit verordnet wurde, hätten die Mitarbeitenden oft einen ziemlichen Spagat machen müssen, sagt Combertaldi. «Auf der einen Seite galt es, den Betrieb aufrecht zu erhalten, auf der anderen Seite hätte man eigentlich möglichst wenig arbeiten sollen.» Etwas anders sei die Situation im Obristhof gewesen, betont Wildhaber: «Unsere Türen standen immer einen Spalt offen, denn wir wollten den Kontakt zur Bevölkerung um jeden Preis halten.» Schliesslich sei der Obristhof der Dorftreffpunkt in Oftringen.
Insbesondere die ausgefallenen Kurse und die fehlenden Einnahmen aus den Raumvermietungen hätten bei beiden Freizeitzentren in den vergangenen Monaten deutliche Spuren in der Rechnung hinterlassen.
Doch nun geht es wieder aufwärts. «Die Leute sind wieder da – sie sind alle froh, dass sie wieder kommen dürfen», stellt Wildhaber fest. Auch wenn einzelne Kurse teilweise eher schlecht besetzt seien, sei es doch wichtig, diese durchzuführen. Im Spittelhof würden vor allem die Kinderkurse super laufen – «wie wenn nichts gewesen wäre» – sagt Combertaldi, während Erwachsene deutlich zurückhaltender seien. «Viele Erwachsene können sich schlicht nicht vorstellen, bei Werkkursen eine Maske zu tragen und verzichten lieber auf eine Teilnahme.»
Über mangelnde Teilnahme beim Sommerferienspass vom 5. bis. 16. Juli werden sich die Leiterinnen mit Sicherheit nicht beklagen können. Rund 100 Erlebnis- und Werkkurse stehen den Kindern und Jugendlichen zur Auswahl bereit. Und obwohl man sich erst seit wenigen Tagen für die Kurse anmelden kann, sind etliche Kurse bereits ausgebucht.
Kaugummi-Automat ist der grosse Renner
«Sieht er aus wie ein Clown, ein Schwein oder eine Hexe?» Mit dieser Frage preist der Obristhof einen Kurs an, der seit «gefühlten 100 Jahren der absolute Renner» ist, wie Wildhaber ausführt. Auch dieses Jahr wird der Kurs «Kaugummi-Automat bauen» bis auf den letzten Platz ausgebucht sein, obwohl er dreifach geführt wird.
Einen grossen Platz nehmen die Geschichten- und Märchenerzähler ein, die die Kreativität der Jugendlichen mit einer eingangs erzählten Geschichte anzuregen versuchen. Da wird eine Zirkusgeschichte erzählt und anschliessend kann ein eigener Zirkus gebastelt werden. Die Geschichte von Charlie der Schnecke dient als Vorlage für einen Schnecken-Serviettenhalter. Das Märchen vom Schneewittchen regt an für das Dekorieren eines Spiegels. Und mit «Zilly der Zauberin» lernt man einen Zaubertrick, nachdem man selbst einen Zauberstab gebastelt hat.
Traditionell gut besucht werden auch die Tierkurse sein, die seit Jahren zum Standardangebot des Obristhofs gehören. Besuche führen dieses Jahr in den Talbachhof Gretzenbach, wo viele Pferde gehalten werden; ein weiterer Kurs lehrt das richtige Verhalten im Umgang mit Hunden.
Und wer es lieber sportlich mag: Bewegung gibt es im Orientierungslauf-, im Bikekurs oder beim kreativen Kindertanz. Alle 34 Kursangebote finden sich unter obristhof.ch.
Die Gummibändeli-Rakete schafft eine Flughöhe von erstaunlichen zehn Metern – sie wird von einem Gummiband in die Höhe katapultiert. Der bereits ausgebuchte Kurs ist einer der vielen Werkkurse, die im Angebot des Spittelhofs immer gebührend vertreten sind. Kinder und Jugendliche können aus vielen Angeboten auswählen: beim Kritzel-Spass mitmachen, einen leuchtenden Glückskäfer aus Ton herstellen, einen hölzernen Formel-1-Boliden schreinern, ein Sugus-Katapult für das nächste Geburtstagsfest basteln oder seinen eigenen Turnbeutel bedrucken.
Ebenso vielfältig und beliebt sind die Erlebniskurse, bei denen sich alles um Tiere dreht. «Ein Renner ist seit Jahren der Besuch beim Tierarzt», sagt Combertaldi. Auch dieses Jahr ist der doppelt geführte Kurs bereits ausgebucht. Doch es gibt viele weitere tierische Kurse wie das Schildkröten-ABC, die Schatzsuche mit Ponys, einen Besuch bei den Ziegen oder den Müesli-Weg auf dem Erlebnisbauernhof. Wer es sportlicher mag, kommt auch im Spittelhof auf seine Rechnung – etwa beim Tennis-Schnuppern, beim Thai-Boxen oder beim Bike-Training. Und auch die Schatzsuche im Wald bringt Bewegung.
Besonders toll findet Combertaldi, dass der Spittelhof so viele Kurse für die Oberstufe anbieten kann und dieses Jahr mit der Oberstufe im Oxil zusammenarbeitet. Ein Überblick über alle Angebote sind unter spittelhof.ch zu finden.
Gemeinsame Kursangebote sind sehr gut gebucht
Und die Zusammenarbeit zwischen den beiden Freizeitzentren funktioniert seit eh und je ausgezeichnet. Auch dieses Jahr bieten sie fünf gemeinsame Kurse an: eine Nachtwächter-Führung in Zofingen, Stand-up-Paddling bei den Aarburger Nautikern, ein Besuch bei den Aarburger Pontonieren, ein Besuch beim Reptilienzüchter in Zofingen sowie ein Besuch des Falkners, der mit seinen Greifvögeln in den Spittelhof kommt.
Einziger Wermutstropfen: Pro Juventute hat ihre Unterstützung eingestellt. Das ist der Grund, weshalb der Spittelhof seine Preise leicht erhöhen musste.