
Viele Fehler, wenig Einsicht
Die Schulpflege Aarburg hat ein Führungsproblem. Mehrfach hat sie in den letzten Jahren gemäss dem Verwaltungsgericht widerrechtliche Kündigungen ausgesprochen. Ein Milizgremium darf mal Fehler machen. Und sicher sind viele Mitglieder der Schulpflege mit Herzblut dabei, machen einen engagierten, verdankenswerten Job und tragen Sorge zur Schule. Aber in der Bewältigung der Krise um die Schulleiterinnen vor drei Jahren wurden zu viele Fehler gemacht. Und dass trotz externer Beratung nochmal bei der Kündigung einer Lehrperson schwere Fehler gemacht wurden, zeugt nicht von einer lernwilligen Führungsarbeit. Die finanziellen Folgen für die Gemeinde sind mit mindestens 500 000 Franken substanziell. Bisher zeigte sich das Gremium wenig einsichtig. Die Verfahren und Urteile des Verwaltungsgerichtes versuchte die Schulpflege unter dem Deckel zu halten, die Öffentlichkeit wurde nicht aktiv informiert. Auch der Gemeinderat ist offenbar nicht detailliert im Bild über das neuste Urteil. Kritische, aber berechtige Fragen des Zofinger Tagblatts hat die Schulpflege in mehreren Fällen schlicht nicht beantworten wollen. Das Gremium schiebt zum Teil auch dann das Amtsgeheimnis oder den Verweis auf «laufende Verfahren» vor, wenn es Fragen sehr wohl beantworten könnte. Es entsteht so der Eindruck, dass die Schulpflege Mühe hat, ihr Handeln verantwortungsvoll zu reflektieren. Ob dies auf alle Mitglieder der Schulpflege zutrifft, kann hier nicht beurteilt werden. Vielleicht würde es aber zur Entspannung beitragen, wenn man zumindest innerhalb der Schulpflege das Ressort Personelles mal einer anderen Person zuteilen würde.