Von Badis, Demos und Zapfenstreich

Diese Woche war ich endlich mal wieder in einer Badi. Über das Getümmel im Restaurant bin ich nicht wenig erschrocken. Da gab es ein Gewimmel und ein Gedränge, als ob nie etwas gewesen wäre. Pandemie? Corona? Weit weg! Jetzt endlich her mit dieser Bratwurst und dem Bier!

Gestern lese ich: «Zahlen steigen weiter an. BAG meldet 58 neue Infektionen.» Sind wir gerade dabei, die hart erkämpfte Zurückdrängung des Virus leichtsinnig zu verspielen? Es, stimmt, was FDP-Grossrätin Sabina Freiermuth im ZT-Talk (Seite 26/27) sagt: Gerade jetzt komme es absolut und unbedingt darauf an, eigenverantwortlich zu handeln. Social Distancing ist und bleibt zentral. Und nein, das verdirbt uns den Sommer nicht. Eine disziplinierte Schlange im Badi-Restaurant macht diesen nicht schlechter. Eine Maske im öV ist keine Qual. Wer denkt, bei uns wäre schon alles überstanden, soll mal über den grossen Teich schauen. Manche US-Städte steuern gerade auf desaströse Zustände zu.

Eine zweiter Lockdown darf nicht, muss nicht sein. Viele haben sich über Demo-Teilnehmer geärgert, die sich um die Regeln foutierten. Ich auch. Aber mal ehrlich: Auch in manchen Beizen, Bars und Badis werden die Regeln sehr grosszügig ausgelegt. Nächsten Donnerstag ist Zapfenstreich-Abend. Zofingen kann zeigen, dass Spass und Eigenverantwortlichkeit keine Feinde sind.