
Vordemwalds Schulleiter geht in den Ruhestand
Der Reiz, noch einmal etwas Neues anzufangen, zog Hanspeter Iseli nach Vordemwald. 2006 drohte zudem mit dem Bildungskleeblatt die schleichende Abschaffung der Bezirksschule. Das Projekt wurde bekanntlich an der Urne abgelehnt, sorgte aber für einen neuen und engagierten Schulleiter in der knapp 2000 Einwohner zählenden Gemeinde mit aktuell 185 Kindergartenkindern, Schülerinnen und Schülern.
Als Turn- und Sportlehrer war er seit 1978 an der Bez Rothrist tätig, ab 1982 unterrichtete er zusätzlich Mathematik und Physik. Als Klassenlehrer betreute Hanspeter Iseli insgesamt fünf Klassen. 1985 nahm er die Stelle des Konrektors an und leitete die Schule von 1990 bis 2001 als Rektor. Ab 2006 bis heute unterrichtete er mit einem reduzierten Pensum zwischen 10 und 14 Lektionen pro Woche noch in Rothrist. In seinem ersten Jahr an der Schule Rothrist nahm er bereits an einem Klassenlager mit der damaligen 4b teil. An einzelne Schülerinnen oder Schüler erinnert er sich noch gut. Ein Schüler wurde Koch, ein anderer Pfarrer.
Zu einigen pflegt er weiterhin Kontakt, darunter mit denen, die jetzt Lehrerkolleginnen oder -kollegen sind. Unter seinen Schülerinnen und Schülern gab es einige, die mit Mathematik nichts am Hut hatten, trotzdem war das Verhältnis zu ihnen gut. «Nur wenige Schüler waren wirklich herausfordernd, auf einen einzigen hätte ich gut verzichten können, weil er es nur darauf anlegte, mich zu ärgern», meint Iseli und lacht dabei ungeniert. In Erinnerung an die Rothrister Zeit bleiben ihm vor allem Anlässe wie Sternmärsche, Städtetage, Klassen- und Skilager.
«Als neuer Schulleiter in Vordemwald musste ich mich erst einmal an die anderen Stufen vom Kindergarten bis zur Realschule gewöhnen», resümiert Hanspeter Iseli. Er lernte, wie sich die Herausforderungen des Unterrichtens am Kindergarten von denjenigen einer Primar- oder Realschulklasse unterscheiden. Als erster Schulleiter hatte er viel Aufbauarbeit zu leisten, ein tolles Lehrerteam unterstützte ihn dabei. Zu den unvergesslichen Momenten in Vordemwald zählte die Zirkuswoche 2019. Die Organisation des Fernunterrichts im Frühling 2020 während der ersten Corona-Phase war noch einmal eine Herausforderung.
«Nach Ende des Schuljahres beabsichtige ich auszuprobieren, wie es ist, nicht so getaktet durchs Leben zu gehen», formuliert es Iseli. Konkrete Pläne hat er erst einmal nicht im Sinn. «Ich werde sicher viel in den Bergen wandern, mich mit Berg-, Ski- und Velotouren fit halten», fällt ihm dann nach kurzer Überlegung ein. Für einen ehemaligen Sportlehrer eine adäquate Freizeitbeschäftigung nach dem Motto: «Wer rastet, der rostet.» Seine Frau darf dabei natürlich nicht zu kurz kommen. Einige gemeinsame Reisen sollen das sportliche Freizeitprogramm ergänzen. Als Grossvater wird er ohnehin gefragt sein und seine Kochkünste wollen auch weiterentwickelt werden. Langweilig scheint es dem ehemaligen Vordemwalder Schulleiter nicht zu werden.