Weg mit dem Check S3: Grosse Unzufriedenheit mit den obligatorischen Leistungschecks

Die Checks an der Primar- und Sekundarstufe sollen überarbeitet, zeitlich angepasst und, im Falle des Check S3, ganz gestrichen werden. Dies verlangt in einer Motion CVP-Grossrat Alfons Paul Kaufmann, der auch Mitglied der Bildungskommission ist.

Ersatzlos streichen möchte Kaufmann den Check S3, weil dieser für die berufliche Orientierung wertlos sei. Denn der Check finde im Frühling des 9. Schuljahres statt. Die Resultate würden dann im Juni präsentiert, wenige Wochen vor dem Schulaustritt. Mit den Ergebnissen kann also gar nicht mehr gearbeitet werden. Zudem hätten die allermeisten Schülerinnen und Schüler zum Zeitpunkt des Check S3 bereits ihren Lehrvertrag unterschrieben. Viele füllten daher den Check nicht seriös aus, weil er keinerlei Konsequenzen habe. Dieser nach Meinung von Kaufmann überflüssige Check kosten den Kanton jedes Jahr 370 000 Franken; Geld, das sich durch den Verzicht einsparen oder anders verwenden liesse.

Aber auch mit dem Check S2 ist Kaufmann nicht zufrieden. Dieser Check, der in der 2. Klasse der Oberstufe durchgeführt wird, müsse aussagekräftiger werden. Es sollte nicht mehr notwendig sein, dass Lehrbetriebe zusätzlich einen Basic- oder Multi-Check einfordern müssen, weil ihnen der Check S2 zu wenige Informationen über die Lehrstellensuchenden liefere.

Basel macht es vor

Die Motion schlägt deshalb vor, dass der Check S3 ersatzlos gestrichen wird. Dafür soll der Check S2 nach Absprache mit den Wirtschaft- und Berufsverbänden überarbeitet werden. Damit wäre gewährleistet, dass die Bedürfnisse derjenigen Lehrbetriebe erfüllt sind, welche die Leistungschecks als Beurteilungskriterium für eine Aufnahme von Lehrlingen eingeführt haben. Mit dem Verzicht auf den Check S3 könnten auch die Lehrpersonen entlastet werden. Die finanziellen Einsparungen könnten, so der Vorschlag von Kaufmann, zum Teil für die Anpassungen von Check S2 verwendet werden.

Zudem möchte Kaufmann, dass im Hinblick auf den Oberstufenübertritt besser individualisiert wird; er schlägt deshalb vor, dass der bisherige Check P6 in die 5. Klasse der Primarschule vorverschoben wird. Kaufmann weist daraufhin, dass das, was er fordert, zurzeit in den Kanton Basel-Stadt und Baselland ebenfalls geprüft werde oder sogar schon beschlossen sei.