
Weniger Busse und Züge: Kann so der Abstand eingehalten werden?


Der öffentliche Verkehr schränkt sein Angebot ein. Damit sollen die Folgen des Coronavirus eingedämmt werden, gleichzeitig soll sichergestellt werden, dass ein Grundbetrieb aufrechterhalten werden kann – auch wenn Mitarbeiter im öffentlichen Verkehr ausfallen.
Die Menschen sollen Abstand halten – und der öffentliche Verkehr schränkt sein Angebot ein. Ein Widerspruch? Das sei kein Problem, sagt Jürg Bitterli. Er ist Projektleiter öffentlicher Verkehr beim kantonalen Departement für Bau, Verkehr und Umwelt. In den Zügen schon gar nicht – mittlerweile würden so wenige Menschen Zug fahren, dass die Abstände zumindest im Aargau problemlos eingehalten werden können. Oftmals habe man als Passagier einen ganzen Wagen für sich alleine. Ausserdem habe der Kanton Aargau den Vorteil, dass keine ÖV-Hotspots wie etwa Zürich, Basel oder Luzern auf Kantonsgebiet liegen.
Bei den Bussen ist die Lage eine etwas andere. Hier könne es laut Bitterli auf gewissen Linien während der Stosszeiten vorkommen, dass es etwas eng werde. Etwa der Bus, der vom Bahnhof Aarau ins Telli fahre; oder derjenige vom Bahnhof Baden zum Spital. Aber auch hier gelte: «Abstand halten ist oberstes Gebot», so Bitterli. In solchen Fällen haben die Busbetriebe die Möglichkeit, selbstständig zusätzliche Fahrten anzubieten. Man werde die Lage nun laufend beobachten und entsprechend reagieren.
Denn mit den aktuellen Anpassungen hat es sich noch nicht. In den nächsten Wochen werden weitere Einschränkungen dazukommen. «Wir wollen die Vorgaben des Bundes so gut wie möglich umsetzen, um dann hoffentlich auch schnellstmöglich wieder zu einem Normalzustand zurückkehren zu können», so Bitterli.
Vor jeder Fahrt den Online-Fahrplan überprüfen
Vergangene Woche wurde der Fahrplan ein erstes Mal angepasst. Seither wurden regelmässig Zug- und Busfahrten gestrichen und die Taktrate verlangsamt. Erst gestern wurde der Fahrplan ein weiteres Mal überarbeitet, und bereits am Montag soll die nächste Anpassung erfolgen. Da das Ganze ein rollender Prozess ist, empfehlen die Betreiber des öffentlichen Verkehrs, vor jeder Fahrt den Online-Fahrplan zu überprüfen. Der Bund empfiehlt zudem, den öffentlichen Verkehr so wenig wie möglich zu nutzen.
Die konkreten Einschränkungen bei den Busbetrieben
Die Busse der Regionalen Verkehrsbetriebe Baden-Wettingen sowie die Busse des Busbetriebs Aarau fahren grundsätzlich im Halbstundentakt. Bei sich überlagernden Linien ergibt das weiterhin den Viertelstundentakt. Das reduzierte Wochenendangebot des Bus Zofingen gilt neu für die ganze Woche. Die Busse von Regionalbus Lenzburg fahren grundsätzlich im Stundentakt. Der Bus 340 von Wohlen nach Meisterschwanden fährt neu im Stundentakt.
Folgende Änderungen kommen ab nächstem Montag dazu
Postautolinien : Die meisten Taktraten werden halbiert. Ein Stundentakt soll jedoch in der Regel angeboten werden. Früh- und Spätkurse werden ebenfalls weiter angeboten. Es kann aber im Einzelfall zu Abweichungen kommen.
Die Linie 444 ( Schnellbus Zürich) fährt neu im Stundentakt, die Linie 445 ( Schnellbus Zürich) fällt aus. Die Buslinien der Zugerland Verkehrsbetriebe ab Sins fahren neu im Stundentakt.