
«Wie eine Stange Dynamit»: Person findet Sprengsatz im Rebberg und bringt ihn zum Polizeiposten
Verdächtige Funde der Polizei melden
Im Zusammenhang mit dem Fund in Klingnau macht die Kantonspolizei folgenden Hinweis: „Wer mutmassliche Sprengkörper oder militärische Blindgänger findet, soll diese nicht berühren, markieren und sofort die Polizei rufen. Unbedingt ist davon abzusehen, solche möglicherweise brisanten Objekte zu transportieren.“
Die Polizei hat am Dienstagnachmittag rund um den Polizeiposten in Klingnau Absperrungen angebracht. Das berichten mehrere Leser. Bernhard Graser, Sprecher der Kantonspolizei, bestätigt dies auf Anfrage. „Eine Privatperson hat im Rebberg einen selbst gebastelten Sprengsatz gefunden und ihn zum Polizeiposten gebracht“, sagt er. „Der Sprengsatz sah aus wie eine Stange Dynamit, um die Klebeband gewickelt war.“ Auch eine Zündschnur war angebracht. Wie lange der Sprengsatz im Rebberg lag, sei unklar.
Spezialisten des Forensischen Instituts in Zürich nahmen sich dem Sprengsatz in Klingnau an und überprüften es ausserhalb des Polizeipostens. Dabei wurde vorsichtshalber die nähere Umgebung des Polizeipostens abgesperrt. Auch Anwohner wurden gebeten, in ihren Häusern und Wohnungen zu bleiben. Die Sperrung dauerte von zirka 15 bis 18 Uhr. Ein Anwohner erzählt der AZ, dass er gebeten wurde, nicht an der Grabenstrasse zu parkieren. Dort befindet sich der Hintereingang des Polizeipostens. „Später hat ein freundlicher Polizist bei mir geklingelt“, sagt der Mann.
Knalle in der Nacht schreckten die Bevölkerung auf
Im März hat eine unbekannte Täterschaft einige Mal die Bevölkerung mit dem Zünden von Knallkörpern aufgeschreckt. Gezündet wurden diese spätabends, mitten in der Nacht oder am frühen Morgen und zumindest teilweise im Rebberg. „Es klang wie eine Explosion“, schilderte eine Frau der AZ einen dieser Knalle. Diese waren so laut, dass sie auch in den benachbarten Ortschaften wie Döttingen oder Kleindöttingen zu hören waren.
Die AZ weiss: An einem Sonntag im März rückte die Spurensicherung der Kantonspolizei an den Schwändiweg in den Rebberg aus. Graser bestätigt dies: „Wir haben damals Rückstände gefunden nach einem Knall am frühen Morgen.“ Die Rückstände seien vergleichbar mit dem Sprengkörper, der am Dienstag abgegeben wurde.
Seit Mitte März ist es in Klingnau ruhig geblieben. „Wir haben seit einigen Wochen keine entsprechenden Meldungen mehr erhalten“, sagt Graser. Der Fund vom Dienstag dürfte den Ermittlungen nun aber einen Schub geben. Die Spezialisten des Forensischen Instituts haben ihn zur Untersuchung ins Labor nach Zürich gebracht. „Jetzt wissen wir, was die Knalle verursacht hat“, sagt Graser.