
Wie ging der Text nochmal? – mit Video
«Enni eintsch ju oukei, ou ju oukei, ou ju oukei enni». So in etwa klang es, als ich im zarten Alter von 8 Jahren bei Michael Jacksons «Smooth Criminal» mitsang. Schliesslich war ich damals weder der englischen Sprache mächtig, noch korrigierte mich jemand und erklärte mir, dass es eigentlich «Annie, are you ok? So, Annie are you ok? Are you ok, Annie?» hiess. Aber eigentlich war es auch gar nicht nötig: Fragte mich eines meiner Schulgspänli nach meinem Lieblingslied, konnte ich sagen «Enni eintsch ju oukei» und es wusste gleich: «Ah, das coole Lied von Michael Jackson, bei dem er sich im Video nach vorne beugt, ohne dass er hinfällt.» Ich muss jedes Mal schmunzeln, wenn ich daran denke. Und das Schlimmste: Auch heute noch ertappe ich mich immer wieder, wie ich das Kauderwelsch von damals wiedergebe, sobald das Lied läuft. Es scheint sich in mein Gehirn eingebrannt zu haben.
Dank meiner Schulzeit und den vielen englischen Liedern, die ich mir in den vergangenen Jahrzehnten angehört habe, machen die Texte inzwischen Sinn – mehr oder weniger zumindest.
Lustig wirds, wenn Wörter oder ganze Sätze in Liedern beim Hören eine andere Bedeutung erhalten. Das sind die sogenannten Songverhörer. Da singen The Mamas & The Papas plötzlich nicht mehr «All the Leaves are brown», sondern von der unbekannten «Anneliese Braun», The Cranberries jammern über «Zahnweh» statt über «Zombie» und Cutting Crew singen nicht mehr von «It must have been something you said», sondern «du musst besoffen bestell’n».
Zu meinen Favoriten unter den Verhörern gehört übrigens R&B-Sängerin Aaliyah und ihre «d’Wösch isch dusse gsi»-Zeile in «Try Again». Kaputt gelacht habe ich mich, als ich das erste Mal hörte, wie Ozzy Osbourne scheinbar eine Identitätskrise durchzumachen scheint und «I’m Justin Bieber» singt («I’m Just A Dreamer»). Glauben Sie nicht? Na dann hören Sie sich die Lieder nochmals gut an …