Wie wäre ein Tannenzapfenzielwurf?

Vor ein paar Wochen hätte ich tausend Sachen lieber gemacht als durch Zofingens Vitaparcours zu joggen. Kleiderschrank ausräumen, Küche putzen und Wäsche waschen wären allesamt bevorzugtere Taten gewesen als mich diesem Laufmonster mit knapp 100 Höhenmetern zu stellen.

Doch die Krise verändert alles und jeden – zumindest ein wenig. Aus dem hässlichen und haarigen Monster ist ein flauschiger Teddybär geworden, der mir immer sympathischer wird. Noch vor ein paar Wochen hing das Monster tonnenschwer an meinen Beinen und liess mich den Hügel nur mit grösster Mühe erklimmen. Heute freue ich mich auf den Teddybären, der an den Stellen wartet, die meiner Lunge die so nötige Erholung geben.

Apropos flauschiger Teddybär: Nachdem Spielplätze und andere öffentliche Plätze aufgrund von Corona an Attraktivität verloren haben, müssen auch Familien neue Wege gehen. Ich gebe zu, dass die Ringe oder die halben Baumstämme im Vitaparcours durchaus ihren Charme haben (vor allem, wenn ich als Läuferin an ihnen vorbeispringe, aber zurück zum Thema). Ich glaube aber kaum, dass es der Sinn der Sache ist, dass sich nun zusätzlich auch Familien an den Geräten tummeln, an denen sonst schon viele Sportlerinnen und Sportler in dieser Zeit unterwegs sind.

Obwohl ich keine Kinder habe, habe ich vollstes Verständnis für die anspruchsvolle Familienzeit, die viele im Moment zu bewältigen versuchen. Nichtsdestotrotz glaube ich, dass sich Kinder auch für einen Tannenzapfenzielwurf oder ein Blätter-Steine-Mandala im Wald motivieren lassen würden, ganz ohne Geräte. Also meine Nichten und Neffen lieben es.