
«Wir laufen jetzt schon am Anschlag»: Post-Angestellte warnen vor Päckliflut an Festtagen
Black Friday und Weihnachten seien im Anmarsch, und «wir laufen jetzt schon am Anschlag mit der riesigen Paketmenge, die wir ausliefern müssen», beklagt sich die Paketbotin der Post im Video. Nach dem letztjährigen sehr strengen Weihnachtsgeschäft hätten sich alle auf den Normalbetrieb gefreut, doch dann sei Corona gekommen, erinnert sich ein anderer. Für weiter steigende Paketmengen seien aktuell nicht genügend Ressourcen vorhanden, prognostiziert er.
Gezeigt wurden die Videos von der Gewerkschaft Syndicom. Diese schlug am Dienstag in einer Pressekonferenz Alarm. Denn schon 2019 verzeichnete die Post mit 148 Millionen verarbeiteten Paketen einen Allzeitrekord. In diesem Jahr haben die Online-Bestellungen infolge der Pandemie aber nochmals deutlich zugenommen.
Das Volumen, welches alle Sortiermaschinen in der Schweiz an einem Tag verarbeiten können, liegt gemäss der Berechnungen der Gewerkschaft bei zirka 1,6 Millionen Paketen pro Tag. Nun droht gemäss Matteo Antonini, Leiter Sektor Logistik, der Kollaps: Die Logistik ist nicht vorbereitet auf zwei Millionen Pakete pro Tag.
Solch eine Menge an Paketen erachtet die Gewerkschaft aber durch die bevorstehenden Rabatt- und Festtage als realistisch. Für Kunden bedeute das eine Lieferverzögerung, und für die Angestellten, die schon jetzt auf dem Zahnfleisch liefen, zusätzliche Überstunden.
Kritik an den Zustellern
Von den Konsumenten fordert die Gewerkschaft deshalb, ihre Einkäufe zu gruppieren, sodass der Paketbote nicht jeden Tag vorbeikommen muss, und Weihnachtseinkäufe, wenn möglich, schon jetzt zu erledigen. Diesbezüglich sieht Syndicom auch die Händler mit «ihren jährlichen Rabattschlachten» in der Pflicht. Eine denkbare Lösung wäre beispielsweise, die Aktionstage auszudehnen, damit nicht alles am gleichen Tag bestellt wird.