«Zentro Erica» in Nebikon feierlich eingeweiht und eingesegnet

Das neue Zentro Erica (rechts) befindet sich neben dem Mutterhaus Villa Erica (links, hinter Bäumen), dazwischen hat man einen lauschigen Platz geschaffen, wo das Festzelt am Freitag aufgestellt wurde.
Das neue Zentro Erica (rechts) befindet sich neben dem Mutterhaus Villa Erica (links, hinter Bäumen), dazwischen hat man einen lauschigen Platz geschaffen, wo das Festzelt am Freitag aufgestellt wurde.
Der Luzerner Regierungsrat und Sozialdirektor Guido Graf (links) sprach an der Feier, ebenso der Nebiker Gemeindepräsident Martin Steinmann.
Der Luzerner Regierungsrat und Sozialdirektor Guido Graf (links) sprach an der Feier, ebenso der Nebiker Gemeindepräsident Martin Steinmann.

Am Freitag hat die Stiftung Villa Erica mit 140 geladenen Gästen, die alle irgendwie mit dem Bau zu tun hatten, den Neubau «Zentro Erica» eingeweiht. Er hat rund sieben Millionen Franken gekostet. «Jeder Heimleiter hat davon geträumt, auf dem Grundstück neben dem Mutterhaus einen Neubau zu realisieren», sagte Ursula Disler zu den Gästen. Für die Geschäftsleiterin der Stiftung Villa Erica hat sich dieser Traum nun erfüllt. Am Anfang stand das Legat eines verstorbenen Klienten, dank dem die Stiftung das Nachbargrundstück erwerben konnte.

Förderstiftungen angefragt und Geld gesammelt

Laut Stiftungratspräsident Daniel Spätig habe man sich vor fünf Jahren gefragt, wie eine kleine Stiftung dieses Projekt finanziell stemmen könne. «Wir standen unter gewaltigem Druck, mehr Platz zu schaffen.» Dank Förderstiftungen kamen die sieben Millionen Franken zusammen. Namentlich erwähnt wurde die Albert-Köchlin-Stiftung aus Luzern, die eine halbe Million Franken beisteuerte. Man habe keinen Luxus gebaut, betonte Spätig. Der Kanton hat nichts an den Bau beigetragen.

Der Luzerner Gesundheitsdirektor Guido Graf (CVP), betonte an der Feier die Wichtigkeit der sozialen Institution. «Die topmoderne Infrastruktur des Neubaus bietet gute Voraussetzungen, dass sich Jugendliche und Erwachsene hier wohlfühlen können.» Die Stiftung hat eine Leistungsvereinbarung mit dem Kanton. Der Nebiker Gemeindepräsident Reto Steinmann sprach ebenfalls warme Worte und offerierte von Gemeindeseite allen Klienten und Mitarbeitern der Stiftung ein Znüni. Architekt Konrad Schenker erläuterte die Entstehungsgeschichte. Es gab keine Einsprachen.

Einsegnung und Zeitkapsel

Der katholische Pfarreileiter Markus Müller und der reformierte Pfarrer David van Welden segneten den Bau feierlich ein. In eine Zeitkapsel, die 2039 wieder geöffnet werden soll, wurden Dokumente eingelegt. Sie soll später unter einer Stein-Platte vor dem Haupteingang eingelagert werden. Danach konnte man den Neubau besichtigen. Acht helle und modern möblierte Wohnstudios, teils barrierefrei, sind entstanden. Es gibt eine Werkstatt mit Arbeitsplätzen in der Konfektion, im Kreativatelier und in der Holzwerkstatt. Eine helle Mensa mit Küche. Einen Hauswirtschafts-Lehrraum. Im neuen Villa-Shop kann man von Klienten hergestellte Produkte erwerben. In den verschiedenen Liegenschaften der Stiftung in Nebikon und Murgen-thal werden rund 60 Klienten (12 Schulkinder, 29 Jugendliche und 20 Erwachsene verschiedenen Alters) betreut. Sie haben psychische Beeinträchtigungen oder Verhaltensauffälligkeiten. Kinder und Jugendlichen können in geschütztem Rahmen die Schule besuchen oder eine Lehre absolvieren. Erwachsene arbeiten in Ateliers. Ein Teil der Klienten wohnt bei der Stiftung.

Heute Samstag fand der Tage der offenen Türe im Zentrum statt.