
Zofingen: Die StWZ Energie AG ist unternehmerisch voll auf Kurs
Die StWZ Energie AG blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2017 zurück – und die Stadt Zofingen als Alleineigentümerin freut’s. Flossen ihr 2016 rund 730 000 Franken an Dividenden zu, sind es für 2017 deren 1,12 Millionen. Einen derartig grossen Sprung beim Reingewinn hat die Energie- und Wasserversorgerin allerdings nicht gemacht. Nach Steuern beträgt dieser 3,83 Millionen und liegt damit leicht über dem Vorjahr. «Der Grund für die höhere Dividende fusst auf dem Optimierungsprogramm der Stadt Zofingen, mit welchem die für kommende Investitionen nötigen Mittel bereitgestellt werden sollen», sagt Stadtammann und StWZ-Verwaltungsratspräsident Hans-Ruedi Hottiger. Zur Zitrone – die man zugunsten der Stadtkasse auspresst – wird die StWZ Energie AG dadurch nicht. «Als wir die Städtischen Werke in eine AG umwandelten, rüsteten wir diese mit sehr wenig Eigenkapital aus. Dieses galt es aufzubauen – weshalb die Dividende tief gehalten wurde.» Inzwischen ist man mit 47,9 Prozent Eigenkapital im Zielkorridor. «Wir haben deshalb im Stadt- und Verwaltungsrat beschlossen, nun jeweils fix 500 000 Franken Grunddividende zu entrichten plus eine erfolgsabhängige Zahlung an die Eigentümerin – für 2017 sind das 620 000 Franken.» Vergleiche man den Dividendenbezug mit jenem der Eigentümerinnen vergleichbarer Gemeindewerke, seien diese Beträge äusserst moderat.
Moderat ist auch der Umgang mit den Konzessionsabgaben. Beim Strombezug der Industrie fliessen nur gerade rekordtiefe 0,4 Rappen pro kWh in die Stadtkasse. «Dies zugunsten des Wirtschaftsstandorts», sagt Stadtammann Hottiger. Insgesamt nimmt die Stadt rund 600 000 Franken via Konzession ein. Und da es sich um eine AG handelt, einen Teil der Unternehmenssteuern – rund 200 000 Franken.
Zurück zu den Zahlen des Geschäftsabschlusses. Der Stromabsatz auf dem Netz fiel mit 133,4 Millionen kWh im Vergleich zum Vorjahr um 2,6 Prozent höher aus – der Energieverkauf sank jedoch um 2 Prozent auf 101 Millionen kWh. Zu dieser Differenz Paul Marbach, Geschäftsleiter der StWZ Energie AG: «Grosskunden oder Filialen grosser Unternehmen können ihren Strom auf dem freien Markt kaufen – wir stellen diesen dann gegen Entgelt unsere Netzinfrastruktur zur Verfügung.»
Beim Erdgas/Biogas resultierte witterungsbedingt eine geringe Reduktion des Absatzes auf dem Netz von 0,8 Prozent auf 307,8 Millionen kWh und auf der Energie von 0,7 Prozent auf 293,5 Millionen kWh. Im Vergleich zum Vorjahr sank der Fernwärmeabsatz leicht um 0,4 Prozent auf 11,84 Millionen kWh, und auch der Wasserverbrauch war mit knapp einer Million Kubikmeter 4,8 Prozent tiefer als im Vorjahr.
Diese Ergebnisse wirkten sich auf den konsolidierten Umsatz aus, der um 1,13 Millionen auf 46,9 Millionen Franken gesunken ist. Die StWZ AG erzielte dennoch einen gegenüber dem Vorjahr 2,5 Prozent höheren Bruttogewinn – 22,1 Millionen. Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern beträgt 4,13 Millionen und liegt 0,86 Millionen unter dem Vorjahr – dies ist insbesondere auf die rasche Abschreibung eines grossen Teils des «Goodwills» beim Kauf der Elektrizitätsversorgung Strengelbach zurückzuführen.
Mit Effort in die Energiezukunft
Die Inbetriebnahme der Energiezentrale im Spital Zofingen und der gemeinschaftlichen Photovoltaikanlage auf dem Trilapark in Zofingen – sowie die Beteiligung am Projekt Nordur zur Sicherung von Bezugsoptionen für erneuerbares Gas der isländischen Nordur Power SNG AG – sind Massnahmen, mit denen die Strategie 2022 der StWZ Energie AG im Berichtsjahr weiter umgesetzt wurde. Der anstehende Umbau des schweizerischen Energiesystems sowie die gleichzeitige schrittweise Liberalisierung und Digitalisierung der Energiemärkte stellten das Unternehmen vor anspruchsvolle Herausforderungen.