Zofingen schafft einen biodiversen Hotspot

Auf dem Areal des ehemaligen Siegfried-Parkplatzes, das heute der StWZ gehört, wurde an der Unteren Brühlstrasse eine Insel der Biodiversität als Zwischennutzung geschaffen. «Mit der rund 1000 Quadratmeter grossen Ruderalfläche ist ein biodiverser Hotspot mitten in Zofingen entstanden», schreibt die Stadt in einer Mitteilung.

Ruderalflächen zählen zu den Pionierlebensräumen. Der Name bezeichnet vereinfacht gesagt Schutt- oder offene Bodenflächen. Auf Ruderalflächen leben vorwiegend Pflanzen und Tiere, die auf immer wieder neu entstehende, vegetationsfreie Flächen angewiesen sind. Dazu zählen viele bedrohte Wildbienen- und Pflanzenarten. Bevor vor einigen Jahrzehnten das Zubetonieren und Asphaltieren begann, waren Ruderalflächen im Siedlungsraum, an Strassen, um Haus und Hof weit verbreitete Lebensräume. Kiesplätze, Mergelwege und Böschungsanrisse prägten diesen Raum. Heute findet man diesen Lebensraum meist nur noch in Abbaustellen wie Kiesgruben und Steinbrüchen, natürlicherweise in Auen, Fels- und Rutschgebieten sowie im Wurzelraum umgestürzter Bäume.

Die nun umgestaltete Fläche an der Unteren Brühlstrasse wurde während der Bauphase des Henzmann-Kreisels als Installationsplatz genutzt. «Anstatt den vorherigen Zustand wiederherzustellen – die Fläche war eine unwirtliche, artenarme Fettwiese – wurde die Gelegenheit ergriffen, eine echte Aufwertung vorzunehmen», heisst es in der Mitteilung.

Aushub des Färbiareals für Gestaltung genutzt

Weiter wurde der Umstand genutzt, dass von verschiedenen Baustellen in Zofingen nutzbares Baumaterial zur Verfügung stand. So konnten rund 200 Kubikmeter Kies aus dem Aushub des Färbiareals verwendet werden. Dadurch sparte der Unternehmer hohe Deponiegebühren, die Transportwege wurden kurz, und die Stadt erhielt zu günstigsten Konditionen hervorragendes Bodensubstrat für die Ruderalfläche. Ebenfalls verwendet werden konnten drei Linden, die in Zofingen gefällt wurden. Die Stämme und Wurzelstöcke dieser Bäume wurden als Totholzinseln in der Fläche eingebaut. «So dienen die Bäume noch jahrelang der Förderung der Biodiversität», heisst es. Die neue Aufwertung bleibt bestehen, bis die Fläche anderweitig genutzt wird.

Ende September wurde die Fläche mit standorttypischem Saatgut eingesät. Im November erfolgt die Pflanzung von Wildsträuchern. Ebenfalls im Spätherbst wird zusätzlich ein Asthaufen angelegt, der die Struktur dieser Fläche weiter bereichern wird. Die Bevölkerung kann am Samstag, 13. November, die Fläche besichtigen. Von 10 bis 16 Uhr können sich Interessierte durch Fachleute direkt vor Ort über die Elemente dieses neuen, biodiversen Hotspots informieren lassen. (hz/zt)