zofingenregio: Mütter und Väter lassen sich gerne beraten

Die beiden Bereiche Mütter- und Väterberatung und Tagesfamilien-Vermittlung des Regionalverbandes zofingenregio blicken zufrieden auf das vergangene Jahr zurück. Im vergangenen Jahr liessen sich insgesamt 2406 Eltern in der Region Zofingen persönlich beraten (2017: 2385). Dazu kamen 1592 telefonische Beratungen (2017: 1377) und 459 Beratungen per E-Mail (2017: 432). Dies sei auch eine Folge der erweiterten Telefonsprechstunden, die Anfang 2018 eingeführt wurden, ist Susanne Breitenstein, Teamleiterin der Mütter- und Väterberatung zofingenregio, überzeugt. «Wir sind noch besser erreichbar und können so noch mehr Anfragen telefonisch beantworten», erklärt sie.

Erfolgsgeschichte Kleinkindberatung

Die Mütter- und Väterberaterinnen zofingenregio sind aber auch ausserhalb ihrer Räumlichkeiten in der Zofinger Kustorei aktiv: 2018 machten sie 830 Hausbesuche. «Dass wir die Zahlen in diesem Bereich sogar leicht ausbauen konnten, ist besonders positiv», erklärt Susanne Breitenstein. Seit die Wochenbettbetreuung nach der Geburt 2017 neu geregelt wurde – die Betreuung durch freiberuflich tätige Hebammen wurde von 10 auf 56 Tage erhöht –, sei es nämlich für die Mütter- und Väterberaterinnen schwieriger geworden, mit den jungen Eltern eine frühe Beratungsbeziehung aufzubauen. «Wir bemühen uns deshalb verstärkt, die Eltern telefonisch zu kontaktieren und einen ersten Hausbesuch zu vereinbaren», so Breitenstein. Dabei könne Vertrauen aufgebaut und eine Grundlage für die späteren Beratungen gelegt werden. Auch die Tagesfamilien-Vermittlung entwickelte sich ähnlich konstant positiv: 40 aktive Tagesmütter betreuten im vergangenen Jahr rund 95 Kinder aus etwa 70 Familien. Es konnten 32 neue Betreuungsverträge abgeschlossen werden. Wie in den vergangenen Jahren auch war die Nachfrage nach Betreuungsplätzen in Tagesfamilien grösser als das Angebot. Neue Tagesmütter zu finden war daher für Tagesfamilien-Vermittlerin Liliane Elsener eine der grössten Herausforderungen. «Ausserdem suchen immer mehr Eltern sehr kurzfristig oder nur zeitlich befristet einen Betreuungsplatz für ihre Kinder. Die Fluktuation, aber auch der administrative Aufwand werden dadurch grösser.»

Susanne Breitenstein, wie entsteht ein Beratungsverhältnis mit den Müttern und Vätern?

Nachgefragt

Susanne Breitenstein ist Teamleiterin der Mütter- und Väterberatung des Regionalverbandes zofingenregio.

Susanne Breitenstein: Wir kriegen von den zofingenregio angeschlossenen Gemeinden alle Geburtsmeldungen und kontaktieren die Eltern, um unser Angebot vorzustellen und früh genug eine Beziehung aufzubauen.

Welches sind die wichtigsten Fragen und Anliegen der Eltern?

Im ersten Lebensjahr der Kinder ist sicher die Ernährung ein wichtiges Thema. Dazu gehören auch Fragen zum Stillen oder zur Beikosteinführung. Später geht es auch um die Erziehung. Wo setze ich Grenzen? Oder wie gehe ich mit gewissen Situationen um?

Nun könnte man meinen, die Eltern würden diese Fragen heutzutage eher im Internet recherchieren …

Das tun sie auch. Aber wir machen die Erfahrung, dass sie anschliessend oft erst recht verwirrt sind und für die eigene Meinungsbildung unseren Rat einholen.

Gibt es auch Problemfälle, bei denen Sie eingreifen müssen?

Es kommt vor, dass Eltern schlicht überfordert sind. Persönliche Probleme wie Krankheit, Arbeitslosigkeit oder Beziehungskrisen sind oft ein Auslöser dafür. Wir versuchen in schwierigen und herausfordernden Situationen den Familien entsprechende Unterstützung und Begleitung anzubieten und sie bei Bedarf an weitere Stellen zu vermitteln.