
Zofinger Berufsschule verschärft die Maskenpflicht
Eine Woche alt ist das neue Schuljahr – und seit einer Woche gilt auf der Sekundarstufe II die sogenannte situative Maskenpflicht. Konkret: Wenn pro Person weniger als 2,25 Quadratmeter Platz zur Verfügung steht oder der Minimalabstand von 1,5 Meter nicht eingehalten werden kann, müssen die Schülerinnen und Schüler Masken überziehen.
An der Berufsfachschule Zofingen galten von Anfang an schärfere Regeln: In den Gängen und in den Treppenhäusern ist das Tragen von Schutzmasken obligatorisch. «Hier können wir die Abstände nicht garantieren», sagt Rektor Roger Meier. «Da wimmelt es zwischendurch von Leuten, vor allem in den Pausen. Gestaffelt Pause machen wollten wir nicht, das brächte zu viel Unruhe ins System.»
Diese Woche hat die Berufsfachschule die Schraube noch einmal angezogen. «Grossmehrheitlich halten sich die Lernenden an unser Schutzkonzept. Wir waren aber nach der ersten Woche nicht ganz zufrieden. Einzelne trugen die Maske nicht, oder nicht korrekt.» Deshalb gilt neu: Wenn die Schulleitung jemanden erwischt, der die Maske nicht korrekt trägt, wird diese Person verwarnt; beim zweiten Mal wird der oder die Betreffende für diesen Tag von der Schule verwiesen – begleitet von einer Meldung an den Lehrbetrieb.
Meier hat zwei Kategorien von Lernenden beobachtet, die gegen die Maskenpflicht verstossen. «Die einen vergessen es wirklich zwischendurch; es ist also keine Absicht im Spiel.» Die anderen sträuben sich gegen die Massnahme, weil sie finden, diese sei übertrieben. «Wenn etwas zur Pflicht erklärt wird, gibt es immer ein paar wenige, die sich dagegen wehren. Aber wir setzen uns durch, auch wenn wir uns beim einen oder anderen Lernenden unbeliebt machen. Das ist unser Job», sagt Meier.Bis gestern Dienstag gab es noch keinen Fall, bei dem eine Schülerin oder ein Schüler für einen Tag vom Unterricht ausgeschlossen wurde. Meier: «Wenn etwas passiert, dann trägt die Schulleitung die Verantwortung, nicht der Kanton. Zudem haben wir einen Gesundheitsberuf bei uns, die Podologie-Lernenden. Wenn wir hier nur eine infizierte Person hätten, müssten unter Umständen zahlreiche Praxen gleich schliessen, denn dort gibt es viele Hochrisiko-Patienten. Das wäre ein Debakel.» Die Lernenden in der Podologie müssen die Masken auch beim Sportunterricht in der Halle tragen, «da sind wir rigoros», so der Rektor «Wir wollen das Risiko so weit wie möglich minimieren. Der Sportunterricht wurde entsprechend angepasst.»
Keine Anpassungen beim Schutzkonzept gab es bis jetzt in der Kantonsschule. «Es lief erstaunlich gut», sagt Rektor Patrick Strössler. Es gab auch keine Schülerinnen und Schüler, die nach den Ferien in Quarantäne bleiben mussten. Und: «Die situative Maskenpflicht ist mit grossem Verständnis aufgenommen worden. Die Jugendlichen sehen, dass auch mit Masken normaler Unterricht möglich ist.» Leicht geändert wurden die Vorschriften nur in der Mensa: «Hier gilt generell Maskenpflicht – ausser, wenn man am Essen ist.»
Ziel müsse bleiben, den Präsenzunterricht aufrecht zu erhalten. «Aber man darf sich nichts vormachen», so Strössler. «Wir werden im Herbst und Winter vermehrt Schülerinnen und Schüler haben, die zuhause bleiben müssen, wenn sie beispielsweise Erkältungssymptome haben.» Auch die Fälle, in denen Schülerinnen und Schüler in die Quarantäne müssen, werden sich laut Strössler voraussichtlich häufen – einen solchen Fall gab es im neuen Schuljahr bisher erst einen.