Zofinger Konfirmandin: «Ich gebe etwas zurück»

In der reformierten Kirchgemeinde Zofingen fällt, wie überall, die bevorstehende Konfirmation ins Wasser. Dies bedeutet aber nicht, dass die Jugendlichen nun auf der faulen Haut liegen. Ganz im Gegenteil: Im Zeichen der momentan wieder aufkommenden Solidarität engagieren sie sich, um die Corona-Krise in ihrem Umfeld erträglicher zu gestalten. «Statt die Konfirmation vorzubereiten, die nicht stattfinden kann, habe ich meinen Konfirmandinnen und Konfirmanden den Auftrag gegeben, jemanden aus ihrem Umfeld zu unterstützen», so Pfarrer Lukas Stuck. Nun würden Grossmütter täglich angerufen, der Einkauf der älteren Nachbarn erledigt oder das Mittagessen für die berufstätigen Eltern übernommen. «Chapeau diesen und vielen anderen Jugendlichen, die sich so solidarisch zeigen», so Stuck. Eine davon ist Cynthia Piller aus Zofingen. Die 15-Jährige erledigt Einkäufe für Bedürftige und schildert in ihren eigenen Worten, wie sie diese Zeit erlebt und wieso es wichtig ist, zu helfen.

Einkaufen für Bedürftige

In dieser schweren Zeit, geprägt von vielen Neu-Infizierten, möchte ich helfen, dass diese Pandemie so schnell wie möglichst vorbei ist. Ich möchte wieder in die Schule, in meine Vereine gehen können und mich auch wieder normal mit Freunden treffen. Ich finde es wichtig, dass die Menschen, die keiner Risikogruppe zugehörig sind, den anderen Menschen, die in einer Risikogruppe sind, helfen. Ich denke, für sie ist es ein Stück Lebensqualität, wenn sie die Möglichkeit haben, dass ihre Einkäufe für sie gemacht werden. Es ist wichtig, dass wir die Massnahmen vom Bund einhalten. Nur so kann sich die Pandemie nicht mehr so schnell ausbreiten und die Kapazität in den Krankenhäusern kann gewährleistet werden.

Wenn wir älter wären, würden wir uns sicher auch Freuen, wenn wir einfach so Hilfe bekommen in diesen schweren Zeiten. Ich unterstütze diese Idee von ganzem Herzen, weil ich im Moment eh nicht viel zu tun habe. Es ist besser, bedürftigen Menschen zu helfen, als den ganzen Tag zu Hause zu sein und Netflix zu schauen. Ich gebe auch etwas den Menschen zurück, wenn ich ihnen helfe. Vielleicht mache ich ja mal die Einkäufe von jemandem, der immer auf mich aufgepasst hat, als meine Mutter am Arbeiten war. So kann ich diesen Menschen auch was zurückgeben.

Ich möchte auch die anderen motivieren, die nichts zu tun haben: Fragt in der Nachbarschaft herum, vielleicht ist ja jemand sehr froh über die Hilfe. Auch wenn es nur Einkaufen oder in der Apotheke etwas gegen die Rückenschmerzen holen ist: Es ist ein kleiner Beitrag für unsere Gesellschaft in der Schweiz.

Geschrieben von Cynthia Piller