Zofinger Verein lieferte 120 Tonnen Hilfsgüter nach Syrien

Kinder wurden mit Jacken, Stiefeln und Mützen versorgt. Bild: zvg
Kinder wurden mit Jacken, Stiefeln und Mützen versorgt. Bild: zvg
Im Dezember erhielten die Kinder zudem ein Spielzeug. Bild: zvg
Im Dezember erhielten die Kinder zudem ein Spielzeug. Bild: zvg

Gewalt, Hunger, Armut, Kälte: Der Krieg in Syrien lässt unzählige Menschen fliehen. Und denjenigen, die dableiben, fehlt es praktisch an allem. Hier greift Nalin Pettersson mit ihrem Team vom Zofinger Verein «The Kite Project – A Swiss Social and Humanitarian Network» ein. Dieser wurde 2019 gegründet und unterstützt Menschen auf der Flucht, indem Hilfsgüter in der Schweiz gesammelt werden. Zudem kümmert sich der Verein um die Finanzierung des Transports dieser Hilfsgüter nach Syrien. Mit lokalen Helfern vor Ort wird dann die Verteilung organisiert.

Der Verein hat ein erfolgreiches Jahr hinter sich. 2020 wurden drei Schiffscontainer à 40 Tonnen nach Syrien, genauer nach Idlib, gesendet. «Wir haben inzwischen 55 Familien mit Essenspaketen und Brennholz versorgt. Wir helfen mehreren Familien mit Milchersatz für ihre Neugeborenen, kranke Kinder und beeinträchtigte Erwachsene bekommen Windeln und Spezialnahrung und wir haben gerade angefangen, ein zweites Haus zu bauen», hält der Verein in seinem Rückblick fest.

Unter den Hilfsgütern befanden sich beispielsweise sieben Tonnen Babynahrung, Babybiscuits und Rösti von der Firma Hero. Die Ware wurde von der Firma Galliker Transport in Dagmersellen kostenlos geliefert. Das war im Februar vor einem Jahr. Im gleichen Monat führte der Verein «The Kite Project» eine grosse Sammelaktion im Lager in Rothrist durch. Acht Tonnen Kleider, Esswaren und Hygieneartikel wurden sortiert, verpackt und palettiert. Der erste Container wurde dann Mitte Februar nach Syrien geschickt, der zweite im März.

53 Familien erhielten Früchte und Gemüse

Weiter sammelte der Verein Spenden mit einem Konzert im OXIL in Zofingen sowie einem Sponsorenlauf auf dem Tuusigerstägli. Beeindruckend: Stefan Ging bezwang das Tuusigerstägli 15-mal. Dafür brauchte er 8 Stunden. Über 42 Kilometer und 3500 Höhenmeter kamen zusammen. Von den insgesamt 3975.50 Franken sammelte Ging mit seiner Leistung 3225 Franken.

Im September und Oktober startete das Projekt mit den Helfenden vor Ort in der syrischen Stadt Idlib. Für ein Ehepaar wurde ein Haus gebaut. Im Rahmen des Winterprojekts des Vereins konnten dann 53 Familien – 150 Kinder und 119 Erwachsene – alle zwei Wochen mit Obst- und Gemüsepaketen sowie Brennholz versorgt werden. Das Lager in Rothrist wurde geräumt. «Bis auf weiteres arbeiten wir nur noch mit unserem Team in Idlib», hält der Verein fest. Im Dezember dann erreichte der dritte Container mit Medizinalprodukten das Kriegsgebiet. Im gleichen Monat konnten 136 Kindern sowie geistig beeinträchtige Erwachsene mit je einem neuen Spielzeug versorgt werden. Im Januar 2021 erhielten die Kinder zudem warme Jacken, Stiefel und Mützen.

Weil die Lieferung der Hilfsgüter aufgrund der Pandemie derzeit erschwert ist, konzentriert sich der Verein darauf, Spendengelder zu sammeln, wie Projektleiterin Nalin Pettersson sagt. Weiter ist ein medizinisches Care-Team vor Ort im Einsatz. Es besteht momentan aus einem motorisierten Rettungssanitäter. «Für die Zukunft planen wir die personelle und materielle Aufstockung dieses Care-Teams», sagt Nalin Pettersson, Vorstandsmitglied. Darüber hinaus will der Verein einen Kindergarten in einem Flüchtlingslager bauen.