
ZT Medien 4 You: Ein Tag in der Siegfried AG Zofingen
Die 21 Schüler der P6a sind am Montagmorgen, 30. April, in die Siegfried AG in Zofingen. Aus unbekannten Gründen tauchte die Begleitperson nicht auf. Als wir nach 20 Minuten Fahrzeit in der Siegfried AG Zofingen ankamen, wurden wir von Peter Gehler, dem Leiter des Pharmaparks, begrüsst. Es gab Gipfeli, Orangensaft und Wasser zur Begrüssung.
Allgemeine Infos über die Siegfried
Die Siegfried AG in Zofingen wurde vor rund 140 Jahren gegründet. In der Siegfried AG arbeitet man mit Pharmazie und Chemie. Es gibt insgesamt 9 Fabriken auf der Welt. Insgesamt 2331 Personen arbeiten weltweit dort, in Zofingen arbeiten 543 Personen. Sie machten in den letzten Jahren einen Umsatz von 750,5 Millionen Franken. In den nächsten zwei Jahren will die Siegfried AG Verbesserungen vornehmen. Wir mussten Schutzkleidung anziehen. Die besteht aus Haarschutz, gepanzerte Schutzkappe, Schutzbrille und Laborkittel. Dann verliessen wir die Begrüssungshalle und gingen über den Platz Richtung Labor und Produktion.
Labor und Entwicklung
Chemiker schreiben das Rezept für Medikamente gegen eine Krankheit, die Laboranten sorgen für die Herstellung der Medikamente. Die Laboranten mischen die Zutaten für das Medikament in einer Laborkappelle, die mit einer Glasscheibe versehen ist, die die Laboranten schützt. Die Laborkapelle ist der Topf für die Medikamenten-Mischung. Die Sicherheit und Qualität ist bei Siegfried oberstes Gebot. Deshalb wird vor der Produktion in einer Flüssigkeit- oder Gaschromotographen die Qualität des Medikamentes geprüft. Der Prozess ist eine Medikamentenzutatentrennung. Das Labor ist eine Medikamentenverfeinerung. Wer Laborant werden möchte, muss eine Ausbildung machen, die drei Jahre dauert. Siegfried stellt sehr viele Medikamente her. In einer Tablette ist sehr wenig Wirkstoff enthalten und der Rest ist Zucker oder andere Stoffe. Es ist nur eine kleine Löffelspitze Zucker drin. Im Labor hat jeder seinen eigenen Tisch und jeder arbeitet auch auf seinem Tisch. Die unsaubere Mischung darf und wird auch nicht verkauft. Es wird gereinigt oder weggeworfen und noch mal von vorne gemacht, egal wie lange es dauert. Man sollte noch einmal anfangen, weil, wenn man das alles nur wegwerfen würde, würde man erstens Zutaten und Material verschwenden und zweitens hätte man ja nichts zum Verkaufen. Die Laboranten müssen Handschuhe, eine Brille, einen Mantel und einen Haarschutz tragen. Das ist Pflicht wegen der Sicherheit der Laboranten, damit sie sich nicht verletzen können, wenn der Stoff an die Haut gelangt. Iva, Blerina, Sara, Angelina
Produktion der Medikamente
Endlich gingen wir mit Herrn Läubli in die Produktion. An der Aussenfassade sahen wir ein blaues Gerüst, das Lösungsmittel transportierte, um die Produktion weiterzuführen. Nun gingen wir in einen Vorraum und dort mussten wir alle unsere elektrischen Geräte ausschalten, sonst könnte es einen Funken geben. Wir mussten die Schutzbrille anziehen, wegen einem giftigen Gas, das in der Luft lag. Dann fuhren wir mit dem Lift in den dritten Stock. Herr Läubli führte uns durch einen Gang und wir nahmen die dritte Tür links. Im Raum sahen wir viele Kabel, Rohre, Leitungen und Kessel. Dort hatte es zwei Reaktoren. Das sind grosse Kessel, in denen es eine Flüssigkeit umrührte. Die Rohre, die auf dem Gerüst waren, kamen im Raum heraus und man konnte sie anschliessen an einem anderen Rohr, das dann das Lösungsmittel in einen Reaktor pumpt. In einem Kessel hatte es Pulver, das man nur mit Handschuhen anfassen darf, weil es giftig ist. Man konnte über einen Computer bestimmen, wie warm oder wie kalt es in einem Reaktor ist. Das Wärmste ist 150° und das Kälteste ist -20°. Dann marschierten wir in ein anderes Stockwerk und da roch man nichts von der Chemie, weil alles sauber und dicht war. Im letzten Stockwerk gab es Kabinen, in denen die Produkte getestet werden. Jetzt war die Produktion auch schon zu Ende!
Hinter den chemischen Mauern
«Ihh! Was stinkt denn hier so?» In einem der ältesten Firmengebäude der Siegfried AG stieg uns der fiese Chemikaliengeruch in die Nase. Ein paar Schritte weiter sahen wir riesige Reaktoren, die mit vielen Rohren verbunden waren. Reaktoren waren grosse Geräte, welche wie ein Chemikalienmixer funktionierten. Nicht weit entfernt war schon das nächste grosse Gerät, die Zentrifuge. Die Zentrifuge filterte die Flüssigkeit aus der festen Masse heraus. Aus dieser Masse machte man später dann Medikamente. Als wir am Rausgehen waren, sahen wir eine witzige Kartonfigur, welche die Zunge raushielt. Anscheinend hatte ein Mitarbeiter zu viel Langeweile und Karton bei sich zu Hause. Wir mussten nicht weit laufen und sahen das neuste Gebäude der Firma. Mit einem Lift, der 4000 kg tragen konnte, fuhren wir ein paar Stöcke nach oben. In der neuen Anlage war alles viel übersichtlicher, unkomplizierter und moderner. Da unsere Gruppe zu viele Fragen stellte, kamen wir zu spät zum gewollten Treffpunkt. Damit war unsere Produktionsführung zu Ende.
Nach der Besichtigung von der Produktion verabschiedeten wir uns von der Firma Siegfried. Wir fuhren pünktlich mit dem Fahrrad zurück nach Rothrist. Da wir nur eine Aufsichtsperson hatten, weil die andere Begleitperson nicht erschien, mussten wir eine Kolonne bilden. Was sich im Grunde sehr schwierig darstellte, da wir insgesamt 18 Schüler und Schülerinnen waren, die mit dem Fahrrad nach Hause fuhren. Es gab ein paar Komplikationen während der Fahrt, aber im Ganzen war alles in Ordnung. Als wir ankamen, verabschiedeten wir uns von unserem Lehrer und gingen separat nach Hause.