Zuerst kommen Stellen weg, dann wieder dazu – «Der Coop-Logistikstandort soll eine strategische Stärkung erfahren»

Im Coop Einkaufs- und Verteilzentrum Non Food an der Industriestrasse in Wangen bei Olten sind derzeit noch 890 Mitarbeiter beschäftigt. Bis 2020 sollen 160 Stellen in der Direktion 3, dem Bereich Marketing und Beschaffung, nach Basel verlegt werden. Dies teilte der Detailhändler Anfang September mit.

Nach dem Abbau soll es aber auch wieder zu einem Stellenausbau kommen: «Der Coop-Logistikstandort Wangen soll per Anfang 2021 erweitert werden und eine strategische Stärkung erfahren», schreibt Coop-Mediensprecher Urs Meier auf Anfrage dieser Zeitung. Zwar werden Stellen nach Basel verschoben, es kommen aber auch wieder solche aus dem Hauptsitz dazu: nämlich Jobs im Bereich Bau+Hobby. Wie viele dies sein werden, ist derzeit laut Coop nicht klar. In Wangen werden künftig in erster Linie Jobs in der Logistik sowie im Bereich Marketing/Beschaffung von Bau+Hobby sowie ausgewählte unterstützende Funktionen verbleiben, heisst es weiter.

Im Zuge dieser Stellenaufstockung wird es zu «baulichen Anpassungen kommen, zu welchen gegenwärtig ein Gestaltungsplan erstellt wird», schreibt die Pressestelle. Eine erfolgreiche Umsetzung des Gestaltungsplans und damit die Realisierung der Erweiterung könnten nur mit tatkräftiger Unterstützung der beiden Gemeinden Wangen bei Olten und Rickenbach, die ebenfalls betroffen ist, erreicht werden. Der jetzige rechtsgültige Gestaltungsplan stammt aus dem Jahr 1983. Wie der genaue Zeitplan des Ausbauprojekts aussieht und wie hoch die Kosten zur Erweiterung des Gebäudekomplexes in Wangen bei Olten sind, dazu wollte sich Coop nicht äussern.

Mitte August haben drei Coop-Vertreter eine Delegation der Gemeinde Wangen getroffen. «Wir haben das Vorprojekt zur Kenntnis genommen und sind nach dem ersten Eindruck positiv dazu eingestellt», sagt Gemeindepräsidentin Daria Hof auf Anfrage.

Kommt Verwaltungsgebäude weg?
Wie diese Zeitung erfahren hat, soll beim Ausbauprojekt des Standorts Wangen auch der Abriss des rund zehnstöckigen Verwaltungsgebäudes inklusive Personalrestaurant ein Thema sein. Es sei zu teuer, um es total zu sanieren und erdbebensicher zu machen, heisst es aus Mitarbeiterkreisen. An einer Veranstaltung, an der vierteljährlich über verschiedene Themen informiert wird, sei dies so mitgeteilt worden.

Coop-Mediensprecher Urs Meier bestätigt auf Anfrage, dass «ein Rückbau des Gebäudes ein Thema» sei, dies aber nicht vor 2021. «Das ist aber nur eine von mehreren Varianten», sagt er.