«Zukunfts-Kafi»: Wird Zofingen zu einer Bio-Gartenstadt?

Zusammenleben in Zofingen – was funktioniert gut, wo gibt es Schwächen? Wie ist es in diesem Kontext um die städtische Infrastruktur bestellt? Handlungsbedarf benennen und Projektideen entwickeln – das war die Aufgabenstellung am ersten Zofinger Zukunfts-Kafi, welches den Fokus auf ein «Miteinander der Generationen» gelegt hat.

«Dieses Projekt an die Hand zu nehmen, haben uns kantonale Stellen angeboten. Wir sind eine Aargauer Pioniergemeinde», sagt Hans-Peter Wernli, Leiter der städtischen Fachstelle Alter und Gesundheit. Massgeblich unterstützt werden die Zukunfts-Kafi der Kommunen schweizweit durch die Generationenakademie des Migros Kulturprozents, das ProjektForum Bern und die Gesundheitsförderung Schweiz.

Das Interesse, sich einen Samstagmorgen lang zum Thema auszutauschen, war überraschend gross. Stadträtin Rahela Syed konnte 55 Personen – von der Seniorin bis zum Volksschüler – begrüssen. Einzig die Kategorie der jungen Erwachsenen fehlte.

An was mangelt es in Zofingen? Dieser Frage wurde in Arbeitsgruppen nachgegangen. Eine Auswahl an Antworten: Es gibt in Zofingen zu wenig Veloabstellplätze, die Bsetzisteine in der Altstadt erschweren ein Durchkommen mit Rollstuhl oder Rollator und der Ladenmix ist ungenügend. Gerade Läden seien Treffpunkte – womit das Stichwort Begegnungsorte gefallen ist. An diesen fehle es – insbesondere an solchen, bei denen man sich spontan und jederzeit treffen kann. Ein Begegnungsplatz ohne organisiertes Programm, lautet die Forderung.

Positiv wurde vermerkt, dass sehr viele Veranstaltungen angeboten werden. Was hier im Argen liege, sei die Koordination. Mehr als einmal wurde bemängelt, es gebe keine Informationsquelle, welche eine komplette Übersicht zu den zahlreichen Aktivitäten in der Stadt liefert. Und: In Vereinen engagierte Leute stossen an administrative Hürden, die sie für ihre Anlässe nehmen müssen – und an Gebühren und Mietkosten. Vereine seien angesichts der Anonymität in den neuen Überbauungen wichtig.

Vom Input zum konkreten Projektantrag

Die Inputs wurden zusammengetragen und über mehrere Schritte gefiltert. Die Resultate sind Ansätze zu Projekten, die konkretisiert werden sollen. Am klarsten blüht die Konzeptskizze «Urban Gardening» auf. In den Quartieren Hochbeete auf Paletten, im Umfeld der Schützenmatte traditionelle Beete, deren pestizidfreies Biogemüse generationenübergreifend gepflegt wird. Begegnungen beim Pflegen und Ernten – vielleicht auch bei einem Gartenfest – sind die Ziele.

Ein anderes mutmasslich konkretisierbares Projekt ist der Begegnungsplatz. Im Legislaturprogramm des Stadtrats ist vorgesehen, spätestens ab 2021 die Stadtbibliothek von 6 bis 22 Uhr offen zu halten, wie Kafi-Teilnehmerin und Stadträtin Christiane Guyer sagt. Diese und andere Ideen werden am 2. Dezember weiterentwickelt und im März 2020 den Behörden präsentiert.