
Zum Referendum gegen die Tempo-30-Zone in Strengelbach
Sehr geehrte Strengelbacherinnen und Strengelbacher
Am 21. Juni beschlossen wir Strengelbacherinnen und Strengelbacher eine Tempo-30-Zone in einem Wohnquartier. Am 26. November werden wir an der Urne über das Referendum dazu abstimmen.
Als Autofahrer sind solche Zonen in Durchfahrtsstrassen unzumutbar, in Wohnquartieren mühsam.
Allerdings ist Tempo 30 viel weniger mühsam als Wohnstrassen, objektiv verliert man in Wohnquartieren meist weniger als eine Minute. Als Vater sehe ich Tempo 30 in Wohnquartieren positiv. Klar sind wir Eltern bei der Verkehrserziehung in der Verantwortung. Wie wahrscheinlich die meisten Eltern war ich aber auch schon dankbar, dass eine Lenkerin/ein Lenker langsam fuhr und aufmerksam war. Stimmt, die meisten Strengelbacherinnen und Strengelbacher fahren aufmerksam und in angemessenem Tempo. In Tempo-30-Zonen fahren aber auch die letzten Unverbesserlichen etwas langsamer. Wo sie bei Tempo 50 noch mit einer Busse davonkämen, lernen sie bei Tempo 30 den öffentlichen Verkehr besser kennen. Selbst nackte Zahlen sprechen für Tempo 30. Nach meinem Fahrlehrer bremst man aus Tempo 30 in 9 Metern, aus Tempo 50 in 25 Metern. Für unvorsichtige Kinder bedeutet das der Unterschied zwischen Leben und Tod. Als in der Schweiz Ende der 80er die ersten Tempo-30-Zonen eingeführt wurden, trauerten wir jährlich noch fast über 1000 Verkehrstote, 2016 waren es 216.
Grundsätzlich unterstütze ich deshalb Tempo 30 in Wohnquartieren. Alle Strengelbacher Stimmbürgerinnen und Stimmbürger bitte ich, das Referendum zur Tempo-30-Zone abzulehnen. Lasst uns unsere Wohnquartiere mit Augenmass sicherer machen, vielen Dank.
RALPH MARKOWSKI, STRENGELBACH
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