
Zwei ausgekochte Brüder auf Weltreise wider Willen


The Zimmis auf Reisen» erzählt spannende Reiseerlebnisse eines Krienser Brüderpaares als Theaterprojektinszenierung mit aufwendigen Video-Clips. Der Ausgangspunkt der Theatergeschichte ist ein trauriger. Nachdem «The Zimmis» dem Ur-Ur-Urgrossvater die letzte Ehre erwiesen hatten, wich den Tränen ein Glücksmoment. Der Verstorbene hatte die beiden als Alleinerben eingesetzt. Erbschaften haben, wie so oft, einen Haken und sind zum Leidwesen der Betroffenen an Bedingungen geknüpft. Sie schicken Mirco und Remo Zimmermann – sie heissen nicht nur auf der Bühne so, sondern auch im wirklichen Leben – rund um den Globus, um die Erbschaftseinwilligungen von sechs Halbbrüdern einzuholen.
Sie jetten nach Seattle, um in einem kanadischen Nationalpark einen Halbbruder zur Unterschrift zu bewegen. Die Sache erledigt, gings im Flieger nach Rom, eine Audienz beim Papst, natürlich auch ein Halbbruder, zu erbitten. Von dort nach New Orleans, um Philip Maloney – ehemals Louis Zimmermann – einen Besuch abzustatten, musikalisch untermalt mit einem Louis-Armstrong-Jazztitel. In Las Vegas treffen sie auf einen Halbbruder, der einer Strassen-Gang vorsteht und mit «Stoff» handelt, was zu Missverständnissen führt. Malibu Beach, Schweden und Indien waren die weiteren Stationen. Zurück beim Notar mit allen Erbschaftsverzichtsunterschriften erwartet die «Zimmis» eine riesige Überraschung. Der Ur-Ur-Urgrossvater lebt. Sich auf einem Familienfoto mit allen seinen auf der Welt verstreut lebenden Söhnen zu verewigen, war sein letzter Wunsch. Das Familientreffen zu arrangieren war allerdings zu anstrengend für den alten Herrn. Er verstirbt auf der Stelle und landet vor dem Himmelstor, wo ihm Petrus zunächst den Einlass verweigert. Nun fängt das «Theater» mit dem Testament von Neuem an und schickt Mirco und Remo erneut auf Reisen.
Doppelt und dreifach tauchen die Zimmermanns auf der Bühne auf, die sich selbst als Newcomer im Comedy-Geschäft verstehen. Sie bedienen sich aufwendiger technischer Möglichkeiten der Filmprojektion. Produktion und Einstudieren der Comedy-Einlagen waren ziemlich aufwendig, wie Mirco und Remo Zimmermann zugeben. Eineinhalb Jahre dauerte die Produktion im eigenen Green-Screen-Studio. Insgesamt war dies die Zweite im sechsten Jahr. Um die Show bühnenreif zu inszenieren, braucht es drei weitere Helfer: Ton-, Licht und Bühnentechniker. Zwei Aufführungen von «The Zimmis» stehen noch an, dann wird das nächste Projekt in Angriff genommen. «The Zimmis fantastische Märchenwelt» soll das neue Abenteuer heissen. Ob die Comedy-Neulinge damit ein weiteres Stück makabrer Theatergeschichte schreiben wollen?
Für Petra Hauri von der Kultur- und Landschaftskommission Reitnau-Attelwil (KLK) war die Organisation der «The Zimmis»-Aufführung quasi die Feuertaufe. Erst im August letzten Jahres zum KLK-Team gestossen, machte sie Mirco und Remo Zimmermann auf Facebook ausfindig. Die KLK-Präsidentin Christiane Trösch bezeichnete die Papstszene als mutig und spektakulär, erst recht das Kirchgemeindehaus als Aufführungsort.
Das KLK-Programm ist zu finden unter: www.klkbewegt.ch
Mehr zu Mirco und Remo Zimmermann unter: www.the-zimmis.ch