Zwei Freundinnen wollen mit Filmen von und über Frauen inspirieren

Programm „Women in Film Festival“

11 Dokumentarfilme aus den USA, den Niederlanden, Frankreich, England, Russland, Spanien und der Schweiz werden am ersten «Women in Film Festival» im Kino Capitol gezeigt, alle in Originalsprache und mit englischen Untertiteln. Nur die beiden Filme «Fields of Anger» (Freitag, 17 Uhr) und «A Land Shaped By Women» (Samstag, 10.30 Uhr) sind mit deutschen Untertiteln versehen. Tickets für die Vorstellungen am Freitag und Samstag, 26./27. April, sind über die Youcinema-Website oder direkt an der Kasse erhältlich. Die genauen Spielzeiten finden sich auf www.womeninfilmfest.com. Am Samstag findet ab 22 Uhr die Afterparty im Restaurant Schlosserei-Genussfabrik statt. (fmu)

Die beiden Frauen vertreten das weltoffene Olten: Vor einigen Jahren wegen des zentralen Standorts zwischen den grossen Städten zugezogen, wollen sich Susana Metzger (45) und Charlotte Gantenbein (39) in ihrer neuen Heimat einbringen und einen «footprint» hinterlassen. Dieser Fussabdruck ist für die beiden Freundinnen, die sich im Kleinholz-Quartier über ihre Kinder kennengelernt haben, das neu lancierte Frauenfilmfestival oder eben das «Women in Film Festival». Die gebürtige Portugiesin Metzger und die aus dem Waadtland stammende Gantenbein unterhalten sich nämlich auf Englisch.

Die Weltsprache prägt denn auch die Veranstaltung von diesem Freitag und Samstag im Kino Capitol, das sie wegen der Lounge-bestuhlung als «perfect location» bezeichnen. Alle elf gezeigten Dokumentarfilme werden mit zwei Ausnahmen in der Originalsprache und mit englischen Untertiteln gezeigt. Und doch wollen die beiden Gründerinnen nicht nur ein sprachgewandtes Publikum aus der Kinoszene anlocken, sondern auch Einheimische und in Olten Berufstätige. Daher ist der erste Film bereits am Freitagnachmittag angesetzt (siehe Box links).

Denn ihre «Message» geht alle etwas an: «Wir wollen Frauen wie auch Männer inspirieren, wie das Zusammenleben anders aussehen könnte zwischen den Geschlechtern», sagt Gantenbein. Die Gründerinnen haben sich fürs Genre Dokumentarfilm entschieden. «Regisseurinnen erzählen wahre Geschichten mit weiblichen Figuren, die dann auch als Vorbild und Inspiration dienen können, selbst etwas im eigenen Alltag zu verändern», sagt Metzger. Die Filme setzen sich mit Themen wie der Arbeitswelt, dem Sport oder den Menschenrechten auseinander. So erzählt etwa der Film «Fragile – Destined By Birth?» die Geschichte vierer Mädchen aus vier verschiedenen Kontinenten und geht der Frage nach, wie ihre Lebensläufe durch die Geburt vorbestimmt sind.

Die Idee zum Festival hatten sie vergangenen November. Innert weniger Monate haben sie die Filme ausgewählt, ein Programm zusammengestellt und Gönner und Sponsoren gesucht. Zu Hilfe kam ihnen bei der Organisation auch der berufliche Hintergrund: Metzger hat in Portugal das Surf Film Festival initiiert und arbeitet als freischaffende Film- und Eventproduzentin. Gantenbein ist als Opernsängerin und Yogalehrerin tätig. Bereits planen sie die Zweitauflage im nächsten Jahr. Aber: «Wir schauen jetzt mal, wie das Festival ankommt und werden nächstes Jahr Anpassungen vornehmen», sagt Metzger. Auch Spielfilme könnten dereinst ein Thema werden. Und vielleicht reicht es bis dann auch, ein paar Filme mehr mit deutschen Untertiteln zu versehen. Das sei nämlich «echt teuer», sagt Gantenbein.