
Zwei Zofinger Künstler Hand in Hand

Es ergab sich bei einer guten Flasche Wein, als vier «verrückte» Unternehmer und Sammler, welche unterschiedlicher nicht sein könnten, die Idee für ein einzigartiges Zofinger Kultur-Projekt hatten. Sie alle sammeln seit Jahrzehnten Werke der beiden Zofinger Künstler Othmar Döbeli (1874-1922) und Walter Schauenberg (1884-1943). Zusammen besitzen sie vermutlich Hunderte von Werken der beiden Zofinger «Ethnografen», welche im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert Zofingen und die weitere Umgebung in allen Fazetten festhielten. Die vier Kunstfreunde – Jürg Dutly (Hägglingen), Heiner Flückiger (Rothrist), Kurt Kallmann (Zofingen) und Marco Steffen (Strengelbach) – beschlossen, einen Teil ihrer Sammlungen für eine beschränkte Zeit unter dem Label «Piazzart» öffentlich zugänglich zu machen. «Was wir hier präsentieren, ist ein Stück Zofinger Zeitgeschichte», sagt Heiner Flückiger, «so konzentriert wird man diese beiden erinnerungswürdigen Zofinger Künstler ganz sicher nie mehr zu sehen bekommen.»
Kunst sammeln ist eine Sache, sie perfekt in Szene zu setzen eine andere. In Samuel Peyer, dem Eisen-Künstler und Kurator mit Leib und Seele aus Vordemwald, fanden sie den richtigen Partner. In minutiöser Sichtung traf er eine Auswahl aus der immensen Fülle wertvoller Döbelis und Schauenbergs und beschloss, gleichzeitig zwei örtliche getrennte Ausstellungen zu inszenieren. Für die Döbeli-Exponate wählte er das ehemalige Verkaufslokal von Freddy Gazzetta an der Vorderen Hauptgasse 46, für die Werke Schauenbergs nur einen Steinwurf entfernt das «Piazza-Studio» an der Vorderen Hauptgasse 43. «Mit diesem Konzept stehen die beiden Künstler in optimalem Dialog», sagt Peyer, der den Döbeli-Showroom mit seinem Assistenten Sepp Koch kurzerhand mit neuen Wänden auskleidete, «und wir schaffen einen einzigartigen Spannungsbogen.»
Wichtig zu wissen: Die Öffnungszeiten für diese aussergewöhnliche Doppelausstellung sind sehr kurz gehalten. Zu sehen ist sie heute Samstag sowie an den kommenden beiden Samstagen (14. und 21. Okt.) von 10 bis 16 Uhr. (pd)