Zwischen Schmerzen und Bewunderung

Der Speaker hatte einen ganz schweren Stand am Superfinal der NLB-Rollhockeyaner im Sportzentrum Zuchwil. Die Fanlager aus Wimmis und Vordemwald schenkten sich bezüglich Unterstützung gar nichts. Trotz Mikrofon war kein einziges Wort zu verstehen. Die rotgelbe «Meute» hatte sich auf der Seite des Spielfeldes postiert, die grüne Wand hatte sich hinter dem einen Tor eingerichtet. Letztlich zählten die Veranstalter 720 Zuschauerinnen und Zuschauer. Doch der Lärmpegel hätte eher auf 5000 Fans schliessen können. Dummerweise blieb mir, um an aktuelle Fotos zu kommen, nichts anderes übrig, als mich in die neutrale Zone zwischen rotgelb und grün zu begeben. So wurde die Partie zu Beginn zu einer schmerzhaften Angelegenheit. Die Mischung zwischen Geruch von undefinierbarem Essen, Lasershow und durchgehender Beschallung sorgte für Kopfschmerzen – und letztlich gefährlicher Unkonzentriertheit. Rollhockey wird mit einem massiven Hartgummiball gespielt und es können bei Konfrontation mit selbigem erhebliche Verletzungen entstehen. Dieses Mal wurde ich noch verschont, denn das Spielgerät verfehlte das Ziel – meinen Kopf – um Zentimeter. Es war nur ein Zischen zu vernehmen, bevor der Fotograf an meiner Seite mit weit geöffneten Augen sagte: «Jetzt hast du Glück gehabt.» Und meine Strähne ging noch weiter, denn in Hälfte zwei musste ich nicht mehr zwischen den beiden Gruppen stehen. Eindrücklich war es trotzdem. Wer solche Fans hat, müsste eigentlich in der höchsten Liga spielen.