100 Jahre Nautischer Club Aarburg: Wasser unten und Wasser von oben – GALERIE

Eröffnet wurde der Grossanlass mit einem Fahnenumzug vom Bärenplatz zum Festzelt mit offizieller Feier zum 100-Jahr-Jubiläum. Der Präsident des Schweizer Wasserfahrverbandes, Martin Seiler, pries die Bodenständigkeit der Wasserfahrer. Stachel und Ruder hätten in 100 Jahren den Nautischen Club Aarburg (NCA) geprägt und seine Spuren oder, treffender gesagt, seine unsichtbaren Fahrrinnen in der Aare hinterlassen. «Die Wasserfahrer als grosse Familie packen gemeinsam an und setzen im Team solche Anlässe um.» Für Seiler verbindet der NCA Tradition mit der Fähigkeit, sich über die Zeit an Trends anzupassen – dabei dachte er wohl an die bevorstehende Stand-Up-Paddling-Show. Ähnlich äusserte sich Wettkampforganisator und Kampfrichterpräsident Stefan Knörr: Alle Aargauer Vereine hätten mitgeholfen, die Schweizer Meisterschaft im Paarfahren zu einem grossartigen Ereignis an der Aarewaage werden zu lassen. Gemeindeammann Hans-Ulrich Schär sprach vom Mut, einen solchen Grossanlass zu stemmen, wobei die Aarburger mit Spannung die Vorbereitungen verfolgten. Und NCA-Präsident Michael Pagano meinte: «Als 1947 der NCA das erste Strandfest durchführte, gab es noch keine Wetter-App, der Draht zu Petrus muss wohl besser gewesen sein, als wir es am 100-Jahr-Jubiläum erleben.»

Die Austragung der Schweizer Meisterschaft im Paarfahren passte in das Konzept des Traditionsvereins, den Anlass mit den Aarburger Vereinen gemeinsam zu stemmen, kombiniert mit Strandfest, dem Musikfeuerwerk als nächtlichem Höhepunkt und musikalischer Unterhaltung an beiden Abenden. Sandra Rippstein mit Band am Freitag und die Musikapostel-Show am zweiten Abend heizten im Festzelt den ausharrenden Gästen ein. Das regionale Gewitterstürmchen überstand das Festgelände ebenso wie die Street-Food-Meile entlang der Landhausstrasse den zurückhaltenden Zuschauerandrang. Wer vom Paarwettfahren auf der Aare ausreichend gesehen hatte, vergnügte sich im Lunapark auf der Badiwiese mit Autoscooter, Kettenkarussell und vielen anderen Attraktionen.

Zum sonntäglichen Frühschoppen stimmte Rutishauser & Co. die Festgäste auf die Ansprache von Urs Hofmann ein. Der Landammann mass der Bedeutung der «Woog» im Mittelalter grosse Bedeutung bei. Die kreisenden Strudel bei der Einmündung des Tych-Baches seien vor Jahrhunderten als Hafen genutzt worden, also dort, wo heute die Wasserfahrer ihr fahrerisches Können unter Beweis stellten. Als Passivmitglied beim Wassersportverein Aarau hatte der Landammann einen guten Rat parat: «Lasst euer Handy an Land.» Wenn man in der Nähe der Aare aufgewachsen sei wie er, sei man mit dem Wasser verbunden, so Hofmann weiter.

Rund 150 Helferinnen und Helfer machten den dreitägigen Wassersportevent an der «Woog» möglich. Die Bilanz von OK-Präsident Rolf Walser fiel trotz des zwischenzeitlich starken Regens positiv aus: «Tolle Stimmung unter den Wasserfahrern – und alles unter Kontrolle.»