100 Jahre Ruderclub Aarburg: Zum Geburtstag des ältesten Aargauer Ruderclubs gabs drei neue Boote

Dieses Jahr kann der Ruderclub Aarburg (RCA) auf 100 Jahre Clubgeschichte zurückblicken. In der Club-Chronik findet man am 12. August 1918 die erste Erwähnung des Ruderclub Aarburg. Zuerst war da das Boot «Basilisk» ein Outrigger-Vierer, welches in einer Holzhütte neben dem alten Ruppoldinger Kraftwerk (damals Elektrizitätswerk Olten-Aarburg) eingelagert war.

Durch die Initative von Paul Morf und weiteren fünf Mitbegründer erfolgt die Gründung des RC Aarburg, dabei werden auch erwähnt: Guido Strähl, Zofingen; A. Gruebler, Rothrist; Mathias Straumann, Oftringen;  Max Brosy, Aarburg und als Zugewandter der Bezirksschüler Albert Affolter, der später das Amt des Werkchefs im EWOA ausführte. Spätere gelegentliche Teilnehmer sind Jakob Lüthy, Aarburg; Ernst Niggli, Aarburg; Werner Hinnen, Aarburg und Bezirksschüler Hugo Wullschleger.

Die Clubgrösse, wie die Ruderstrecke war zu diesem Zeitpunkt noch bescheiden. Die Ruderstrecke war innerhalb des Kanals begrenzt auf knapp 1.2 km. Wenn es eine grössere Ausfahrt Richtung Murgenthal sein sollte, musste das Boot um das Stauwehr getragen und oberhalb wieder in die Aare eingewassert werden. Dafür gab es auch die Möglichkeit das Boot gleich im Unterwasser (unterhalb des Kraftwerks) zu wassern und eine Ausfahrt bis nach Olten oder sogar Winznau zu unternehmen.

Zum diesjährigen Jubiläumsanrudern haben sich 14 Ruderinnen und Ruderer im Bootshaus eingefunden. Sie gehören eher der mittleren Altersgruppe an und betreiben das Rudern zur Fitness in der Breitensportgruppe.

Nach der Mannschaftzusammenstellung und der Bootswahl wurden ein Fünferboot und zwei Doppelvierer gewassert. Mit ruhigen Schlägen fuhren die Crews Richtung Murgenthal los. Nach der Rückkehr wieder im Bootshaus war schon der offizielle Apéro aufgedeckt.

Als Höhepunkt, zur Eröffnung des Jubiläumsjahrs, wurden die drei neu beschafften Boote getauft. Die Mitglieder haben an der Generalversammlung 2016 der Beschaffung dieser Boote zugestimmt. Für einmal waren es nicht schnittige Rennboote, sondern eher gemächlichere, die für den Breitensport bestimmt sind und auch auf Wandertouren eingesetzt werden.

Der Festakt wurde durch den Vizepräsidenten Alex Hönger eröffnet und mit Ruedi Jäggi durch den anschliessenden Taufakt geführt. Die Boote konnten auch, dank grosszügigen Spenden von Gönnern komplett, inklusive den nötigen Rudersätzen beschafft werden.

Für den Club stellt so eine Beschaffung jeweils eine finanzielle Herausforderung dar. Das erste Boot, ein Einer aus der Bootswerft Swift, ist durch seine Bauart kippstabiler als ein Rennskiffs und steht somit auch den weniger geübten Mitgliedern und Anfänger zur Verfügung. Für den Gönner fast typisch, auch er schätzt die gemütlichen Stunden im RCA. So wurde das Boot von Yvonne Zimmerli auf seine Initialen «WiSu II» getauft.

Als nächstes folgte die Taufe des Doppelzweiers, ebenfalls ein Swift Boot. Das Patentenpaar mit Beatrice und Manfred Frey führten über die griechische Mythologie zu ihrem gewählten Bootsnamen. Ein sagenhaft schnelles Schiff mit dem Jason und die ihn begleitenden Argonauten das Goldene Vlies holen wollten. Nach der Argonautensage wurde das Vlies in Kolchis am Schwarzen Meer, im Hain des Ares von einem Drachen bewacht. So wurde unser neuer Doppelzweier auf den Namen «ARGO» getauft. Er soll uns auf unseren Ausfahrten gute Dienste erweisen.

Mit dem dritten Boot ein C-Gig Fünfer, welcher speziell auch in welligen Gewässer geeignet ist, soll uns durch gemütliche Wellen führen. So erhielt dieses Boot von der Taufpatin Cornelia Sommer den bezeichnenden Namen «Cozy Waves». Auf ihrer anschliessenden Jungfernfahrt sind die Boote von den Anwesenden mit viel Applaus begleitet worden. Zum gemütlicheren Teil haben sich dann alle auf der Bootshausterrasse eingefunden zu Grilladen und feinen Salaten.

Die 100-Jahr-Feier wird im August mit der Ausfahrt des Stämpfli-Express (24er) auf der Aare gefeiert.