184-Millionen-Gewinn: Wäre der Euro-Millions-Glückspilz Aarauer, wäre das Stadion schon halb bezahlt

Nach einer Investition von 24,50 Franken beim Lotto knackte am Mittwoch eine in der Nordwestschweiz lebende Person den Euro-Millions-Jackpot und gewann die sagenhafte Summe von 183’897’039,30 Franken. 

Die genaue Identität des Gewinners ist geheim. Fest steht, dass er aus der Nordwestschweiz kommt. Zur Nordwestschweiz zählen nebst dem Aargau auch die Kantone Solothurn, Basel-Stadt und Baselland. Geht man alleine von der Bevölkerungszahl aus, besteht eine grosse Chance, dass der Glückspilz aus dem Aargau kommt: Der Kanton beheimatet 47 Prozent aller Personen in der Nordwestschweiz. 

Beim aktuellen Jackpot interessiert es auch die Kantone und die Gemeinden besonders, wer der Gewinner ist und ob er aus den eigenen Reihen stammt. Ein Lottogewinn muss versteuert werden. Der Euro-Millions-Jackpot verspricht Steuereinnahmen in Millionenhöhe. 

Die AZ hat beim Kanton nachgefragt, wie viel der Lottogewinner beim Fiskus abgeben müsste.

Wenn der Lottogewinner aus dem Aargau wäre: Wie viel Steuern müsste er dem Fiskus zahlen?

Das hängt vom Steuersatz in der jeweiligen Gemeinde ab. Nehmen wir Aarau als Wohnort an, würden sämtliche Einkommens- und Vermögenssteuern für Bund, Kanton und Gemeinde 63’888’154,40 Franken betragen. Die Einkommenssteuer macht alleine schon über 63 Millionen Franken aus. Die Vermögenssteuer beträgt rund 440’000 Franken.

Diese Zahl basiert auf der Annahme, dass der Gewinner eine unverheiratete, konfessionslose und nicht feuerwehrpflichtige Person ist und in Aarau lebt.

Wie viel davon würde der Kanton Aargau erhalten?

Bei diesem Lottogewinn und unter Annahme, dass keine weiteren steuerbaren Einkommen vorhanden sind, sowie dass die Person unverheiratet ist, beträgt die Kantonssteuer (inklusive Vermögenssteuer) 22’897’384,20 Franken.

Auch die Gemeinden profitieren

Die Höhe der Steuerbelastung variiert von Gemeinde zu Gemeinde. Damit man sich ein Bild von der Höhe der möglichen Gemeindesteuern im Kanton machen kann, hat die AZ die Höhe der Steuern berechnet, welche der Gewinner in Oberwil-Lieli (Steuerfuss: 60 Prozent), Aarau (97%) und Schwaderloch (126%) zu zahlen hätte.

Käme der Gewinner beispielsweise aus Aarau, würde sein Steuerbeitrag mehr als die Hälfte der Kosten des geplanten Stadions decken. Dieses wird rund 36 Millionen Franken kosten.

Die genaue Aufteilung können Sie mit dem Steuerrechner des Kantons für jede Gemeinde selber ausrechnen.

Könnte der Gewinner mit dem Lottogewinn in einen anderen Kanton zügeln? Was für Hürden würden sich ihm dabei stellen?

Ja. Die Person müsste ihren Wohnort aber tatsächlich wechseln. Das heisst, sie müsste die Absicht dauernden Verbleibens am neuen Ort, respektive den Mittelpunkt der Lebensinteressen, so genannt rechtsgenüglich nachweisen können.