
20 Jahre Ludothek: Grosse Abwechslung trotz kleinem Budget
Der Keller des Reider Pestalozzischulhauses birgt einen Schatz. Dieser wird aber nicht etwa eifersüchtig gehütet, sondern von fleissigen Helferinnen des Vereins Ludothek Reiden freigebig verwaltet.
Seit einem Jahr ist Irmi Stammbach Präsidentin des Vereines. Er existiert aber schon länger. So startete die Ludo-thek im Jahr 1999 nach einer dreijährigen Vorbereitungsphase mit rund 500 Spielen und Spielsachen, heute ist diese Zahl auf 800 angestiegen. Das Angebot ist gross – die Palette reicht von Gesellschaftsspielen über Lern-, Rollen- und Konstruktionsspiele, Puzzles, Musik und Basteln bis hin zu Aussenspielsachen. «In der kalten Jahreszeit sind Gesellschaftsspiele sehr beliebt, neue oder Klassiker wie Lotti Karotti», sagt die Mutter eines Erstklässlers, die selbst zur Zeit am liebsten «Brändidog» spielt. Wer Spiele ausleihen will, bezahlt einen kleinen Jahresbeitrag und dann für die jeweiligen Spiele, je nach Grösse, einen bis fünfzehn Franken. Dann darf man das Spiel für einen Monat mit nach Hause nehmen. Mit dem Erlös können neue Spiele angeschafft oder defekte ersetzt werden. «Da wir alle ehrenamtlich arbeiten und uns die Gemeinde die Kellerräumlichkeiten zur Verfügung stellt, ist die Ludothek selbsttragend», sagt Irmi Stammbach.
Spiele sind pünktlich zurück
Das Ludo-Angebot sei ideal, um Spiele auszuprobieren, die man noch nicht kenne oder in der Werbung gesehen habe. «Gefällt einem das Spiel, kaufen es sich manche später – oder eben nicht», weiss Stammbach. Und natürlich sei die Ausleihe von Spielen eine ideale Möglichkeit, um mit einem kleinen Budget für grosse Abwechslung im Kinderzimmer zu sorgen.
Sehr zufrieden ist Irmi Stammbach mit der Ausleihmoral der Kundschaft. «Die Spiele werden meist pünktlich zurückgegeben, und wenn es mal nicht klappt, gibt’s halt eine Mahnung.» Auch werde sorgfältig mit den Sachen umgegangen.
Um den Bekanntheitsgrad des Angebotes zu vergrössern, unternimmt man einiges. «Wir sind beispielsweise an verschiedenen Anlässen im Dorf präsent», sagt Irmi Stammbach. Denn nur eine Ludothek, die bekannt ist und viel genutzt wird, hat Zukunft. Einen grossen Wunsch hegt das Ludo-Team seit langem: «Zwar sind wir froh über die gratis zur Verfügung gestellten Räume hier im Pestalozzi-Schulhaus», sagt Irmi Stammbach, «und wir profitieren auch von den gemeinsamen Öffnungszeiten mit der Bibliothek im gleichen Haus. Doch langsam wird es halt schon ein bisschen eng.» Grössere, hellere Räume – das wäre ein tolles Geschenk zum runden Jubiläum.