Unerfreuliches blieb an der Gemeindeversammlung Strengelbach unter dem Teppich

Wie im Bericht dieser Zeitung vom 26. November zu lesen war, winkten die 2,9 Prozent der Stimmbevölkerung von Strengelbach an der Einwohnergemeinde-Versammlung vom 23. November im Rekordtempo von einer knappen Stunde sämtliche sieben Traktanden diskussionslos durch.

Dazu gehörte auch das Budget 2019, das mit einem Verlust von 334000 Franken kurz «erläutert» wurde. Eine seriöse Finanzberichterstattung sieht anders aus. Mit keinem Wort wurde auf die seit Jahren prekäre Situation des Gemeindehaushaltes hingewiesen. Man zehrt immer noch von diversen ausserordentlichen Abgrenzungen und Entnahmen aus Reserven. Der Blick in die längerfristige Zukunft fehlte. Dabei vermittelt die Aufgaben- und Finanzplanung 2019 – 2028 mit einem kumulierten Verlust von fast 1 Million Franken ein überaus unerfreuliches Bild. Primär wäre zu berücksichtigen, dass für die Jahre 2020 und 2022 mit Steuerfuss-Erhöhungen von je 3 Prozent gerechnet wurde, somit ab 2022 mit 122 Prozent. Oberflächlich betrachtet erhält der Finanzplan die Qualifikation «viel zu optimistisch». Beispiel: der Personalaufwand, der von 2,6 Millionen Franken 2019 in 10 Jahren auf 2,7 Millionen Franken im Jahr 2028 steigt. In Baden, Buchs und Aarau wurden übers letzte Wochenende die Anträge auf Steuererhöhungen deutlich bachab geschickt. Das Gleiche könnte auch bei uns an der Gemeindeversammlung 2019 fürs Budget 2020 geschehen.

Was unternimmt der Gemeinderat? Seit Jahren drückt er sich um diverse unpopuläre Entscheide. Weshalb enthält der Investitionsplan immer noch 6 Millionen Franken und hohe Folgekosten für die unnötig gewordene alte Turnhalle? Weshalb vergeudet man für das Problem «Dalchenbach» immer noch mehr als ein Steuerprozent pro Jahr? Weshalb verursacht der Deal mit Brittnau für die Oberstufe pro Jahr 0,7 Millionen Franken Mehraufwand, während sich Brittnau brüstet, die Rechnung 2019 mit 350000 Franken aus Schuldgeldern von Strengelbach entlasten zu können? Es wäre angebracht, wenn sich der Gemeinderat, die Finanzverwaltung und insbesondere auch die Finanzkommission intensiver mit der finanziellen Zukunft unserer Gemeinde auseinandersetzen würden als bis anhin.

HANS MOOR, STRENGELBACH