Bla, bla, bla

Reaktion auf den ZT-Talk mit Cédric Wermuth. Ausgabe vom 17. August.

Eine ganze Doppelseite widmet das ZT Nationalrat Cédric Wermuth. Sucht man darin nach Handwerklichem, Selbstgeschaffenem oder Taten, die die Schweiz voranbrächten, ist da nur gähnende Leere. Es ist Wahlherbst! Jede Gelegenheit ist willkommen, den Kopf in die Kamera zu strecken und Zeitungsspalten mit selbstdarstellerischen Plattitüden zu füllen. Bla, bla, bla eben! Das fällt besonders in der Eigenlobhudelei Wermuths über die eigenen rhetorischen Fähigkeiten auf. Nur in einem Punkt wird er konkret: Nämlich der Bevölkerung zu sagen, dass die Krankenkassenprämien nur eine Richtung kennen – steigen! Welch eine Bankrotterklärung der Politik, deren Aufgabe es in Bundesbern eigentlich wäre, ebendieser exorbitanten Kostenentwicklung Einhalt zu gebieten. Doch die sozialdemokratische Bundesrätin Ruth Dreifuss hat dem KVG schon kurz nach dessen Einführung diese verhängnisvolle Entwicklungsrichtung eingehaucht, indem sie den Leistungskatalog massiv erweiterte. Seit der Einführung 1996 sind die Prämienkosten im KVG um satte

4 Prozent pro Jahr gestiegen. Wie neulich zu erfahren war, betragen die Gesundheitskosten mittlerweile im Schnitt 10 000 Franken pro Kopf für unser Gesundheitswesen. Ein gefundenes Fressen also für Linke und deren Sympathisanten, das eigene Totalversagen für wirksame Kosten-Eindämmungs-Massnahmen mit Steuergeldern zuzuschütten und stattdessen ihre Klientel mit Prämienverbilligungen für den Wahlherbst zu ködern. Wer einer solchen Entwicklung auch noch das Wort redet, der ist, wie im Volksmund so trefflich auf den Punkt gebracht, «keinen Schuss Pulver wert». Gefragt sind hier nicht «bla, bla, bla»-Parlamentarier, sondern solche, die in die Hände spucken und eine Schubumkehr bewirken wollen. Solche, die den Wählern und Wählerinnen auf ihren nicht zu knapp bemessenen Ratshonoraren ein «Return on Investment» bescheren. Andernfalls ist nach dem bewährten Prinzip in der Privatindustrie vorzugehen. Nämlich solche Kandidaten von der Lohnliste zu streichen.

Rudolf Fankhauser, Rothrist