
Nach wochenlanger Kritik: SBB-Chef Andreas Meyer tritt zurück
Heute verkündet die SBB ihre Halbjahreszahlen. An der Pressekonferenz wird laut gut unterrichteter Quellen der SBB-Chef Andreas Meyer seinen Rücktritt bekannt geben.
Der 58-Jährige musste in den letzten Wochen viel Kritik einstecken. Die Verspätungen häufen sich, es fehlen Lokführer, bei der Beschaffung neuer Züge läuft vieles schief. Und zuletzt führten mangelhafte Unterhaltsarbeiten sogar zu einem Todesfall.
Vertrauen der Politik schwindet
Am Point de Presse Anfang Woche äusserte auch die nationalrätliche Verkehrskommission Kritik. «Das SBB-Management muss nun endlich seine Hausaufgaben machen», sagte Präsidentin Edith Graf-Litscher (SP/TG). Die Kommission hatte Andreas Meyer und Personenverkehrsleiter Anton Häne am Montag angehört. Diese konnten die Zweifel nicht zerstreuen.
Das Management habe gewisse Bereiche vernachlässigt – namentlich im Unterhalt. Pikant: Die Frage, ob die Kommission noch Vertrauen in die SBB-Leitung habe, wollte Graf-Litscher nicht beantworten. Das sei Sache des Verwaltungsrat. Nur so viel: „Die SBB-Spitze muss ihre Aufgaben besser wahrnehmen. Sie kann nicht nur hohe Saläre bezahlen.“