Confiserie Sprüngli eröffnet ersten Aargauer Laden in Baden – der Chef erklärt die Gründe

Zürich, Dubai und bald auch Baden: Die Zürcher Confiserie Sprüngli eröffnet einen ­Standort im Metro-Shop, wo kürzlich noch der alte Billettschalter der SBB in Betrieb war. Das Unternehmen hat eine lange Geschichte hinter sich. 1836 eröffnete David Sprüngli in der Zürcher Marktgasse die erste Konditorei. Der Sprüngli wurde in Zürich bald zur ersten Adresse für Confiseriewaren und zum Café ersten Ranges. Heute betreibt das Unternehmen, das in sechster Generation von der Gründerfamilie geführt wird, in und um die Stadt Zürich siebzehn Verkaufsgeschäfte. Weitere acht Läden befinden sich in Schweizer Grossstädten. Warum ab dem Sommer auch Baden dazugehört, erklärt Milan Prenosil, Präsident des Verwaltungsrats der Confiserie Sprüngli, in einem schriftlich geführten Interview.

 

Warum hat sich denn Sprüngli für die Eröffnung einer Filiale ausgerechnet in Baden entschieden, und nicht in einer anderen Stadt?

 

Milan Prenosil: Baden liegt im nördlichen Teil des Limmattals, welches in den nächsten Jahren einen Bevölkerungszuwachs erfahren wird. Zudem verfügt die Stadt Baden auch über einen stark frequentierten Bahnhof – und dieser wird ebenfalls von dieser Entwicklung profitieren.

Und warum gerade zum jetzigen Zeitpunkt, nach über 180 Jahren Firmengeschichte?

Nach über 180 Jahren hat sich erst jetzt eine für uns geeignete Möglichkeit ergeben. Wir wurden in den vergangenen Jahren immer wieder bezüglich Geschäftseröffnungen oder -übernahmen angefragt. Diese schienen für uns allerdings weder aus strategischer noch aus operativer Sicht für unser Geschäftsmodell geeignet.

Steht der Eröffnungstermin für die Filiale in Baden schon fest?

Wir hoffen, dass wir unser neues Geschäft bereits im Frühsommer 2020 eröffnen und unsere Kundschaft willkommen heissen dürfen.

Der Confiserie-Markt in Baden ist umkämpft, es gibt in unmittelbarer Nähe und Sichtdistanz weitere Geschäfte. Ist die Wahl des Standorts eine Kampfansage an die alteingesessenen Badener Betriebe?

Nein, das ist keine Kampfansage. Wir empfinden Mitbewerber nicht als Bedrohung, sondern als Chance und Bereicherung für den Markt und hoffen, dass andere Betriebe dies genauso sehen. Abgesehen davon werden alle von der eingangs erwähnten demografischen Entwicklung am Bahnhof profitieren.

Inwiefern wird sich das Angebot des Sortiments von anderen Confiserien unterscheiden?

Wir werden unsere täglich frischen und in Dietikon handgemachten Spezialitäten anbieten: frische Schokoladen, Sprüngli- Pralinés und Truffes, natürlich die weltbekannten Luxembur­gerli, Torten und Cakes sowie Verpflegungs- und Pausenangebote.

Wird es in Baden neben einer Filiale für den Verkauf auch ein Café und Tische zum Verweilen geben?

Wir werden in Baden kein Café mit Sitzgelegenheiten betreiben, jedoch haben wir ein vielfältiges Getränkesortiment to go.

Plant Sprüngli die Eröffnung von weiteren Filialen in der Schweiz?

Wir verfolgen die Entwicklung des Schweizer Marktes sehr genau, sind mit der Eröffnung neuer Standorte jedoch genau so auf Qualität bedacht wie bei unseren Produkten. In den letzten 50 Jahren haben wir in der Schweiz 25 Geschäfte eröffnet.