In der Not ein Schrotschuss aus der Hüfte

Zum Leserbrief «Wie ist es mit der unternehmerischen Freiheit?» von Christian Glur in der Ausgabe vom Donnerstag, 4. Juni.

Statt meine Argumente aufzunehmen bezüglich Tierdichte, Ammoniakemissionen und Biodiversitätsverlust erfolgt von Christian Glur einfach ein Angriff auf meine mögliche politische Gesinnung und mein vermutetes Konsumverhalten. Ablenkung ist das typische Verhalten in der Not um Argumente. 

Die konventionelle Landwirtschaft in der Schweiz ist keineswegs so vorbildlich und grün, wie sie sich in der Werbung gerne darstellt. Da fehlt es tatsächlich an Ehrlichkeit. Es wäre höchste Zeit, in Eigenverantwortung hinzuschauen und auch ohne staatliche Vorschriften auf eine regenerative Produktionsweise hinzuarbeiten. Es ist zum Fremdschämen, wie sich Bauernpolitiker und -verbände jeweils nach Aufdeckung eines Missstandes aus der Affäre reden und sich als Opfer darzustellen versuchen.

Nun zurück zum Anfang: Es geht um die bundesrätliche Vorlage zur Weiterführung der Agrarpolitik ab 2022 – notabene aus dem Departement des SVP-Bundesrats Parmelin – ans eidgenössische Parlament. Die vorgeschlagenen Korrekturen sind überfällig, dringend nötig und nicht das Machwerk von linken und grünen Kreisen.

P.S. Gerne nehme ich bei Gelegenheit die Einladung zu einer Betriebsbesichtigung an.

Hansruedi Sommer, dipl. Ing. Agr. ETH, Zofingen