
Nach Anti-Rassismus-Protesten: Migros nimmt Dubler-«Mohrenköpfe» aus dem Regal
Die Proteste gegen Rassismus nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd zeigen auch Wirkung in der Schweiz: Die Dubler-«Mohrenköpfe» verschwinden aus den Regalen der Migros. Bisher war das Produkt in zwei Filialen der Zürcher Migros-Genossenschaft erhältlich. Nun schreibt eine Sprecherin auf Anfrage: „Unter den aktuellen Entwicklungen verstehen wir, dass dieses Produkt als provozierend empfunden werden kann. Darum haben wir diese Süssware umgehend aus dem Sortiment genommen.“
Erneut aufgeflammt ist die Diskussion um die Süssigkeit der Firma Dubler durch ein Twitter-Video eines Kunden. Darauf sind die auch Schaumköpfe oder Schokoküsse genannten Süssigkeiten in einer Zürcher Filiale zu sehen. Der Kunde schrieb dazu: „Liebe Migros, ich bitte Sie dieses Produkt unverzüglich aus Ihrem Sortiment zu nehmen!?“
Der Produktname sei «äusserst rassistisch konnotiert» und nicht politisch korrekt. Die Kurznachricht versah er mit dem Schlagwort «Black Lives Matters» (Schwarze Leben zählen), unter dem zur Zeit gegen den gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd demonstriert wird. Der Tweet erhielt viele Reaktionen. Einige Menschen empören sich über Begriff «Mohrenkopf» und kritisieren ihn als «rassistisch», andere verteidigen den Namen des Gebäcks. Er habe nichts mit Rassismus zu tun.
Früherer Protest liess Migros noch kalt
Zuletzt tobte die Diskussion um den Dubler-«Mohrenkopf» im Jahr 2017. Damals lancierte ein «Komitee gegen rassistische Süssigkeiten» eine Online-Petition auf der Plattform Change.org. Rund 1500 Personen unterschrieben die Forderung, Dubler solle seine Süssigkeit umbenennen.
Die Migros Zürich liess dieser Protest damals noch kalt. Es war aber schon da lediglich in zwei Filialen erhältlich. Über den Ursprung des Sortiments, schreibt die Migros-Zürich-Sprecherin:
„Nach der Eröffnung des Shopvillemärt im Zürcher Hauptbahnhof (vormals Marinello) 2015 wurde das Produkt aufgrund der grossen Nachfrage ehemaliger Marinello-Kunden ins Sortiment aufgenommen.“