Bei den Fakten bleiben

Reaktion auf den Leserbrief «Spitexvertrag nicht wieder kündigen» von Kurt Amstutz. Ausgabe vom 8. September. 

Schon lange habe ich nicht mehr so einen inhaltlich falschen Leserbrief gelesen wie von Kurt Amstutz. Er ist der Ansicht, dass die Gemeinde Aarburg über 250 000 Franken pro Jahr bei der Spitex einsparen konnte, weil die Hauswirtschaft nicht mehr quersubventioniert wird. Nach seiner Logik wären das über 12 000 Stunden pro Jahr, einfach absurd. Dass nun die SVP Oftringen ins selbe Horn bläst, erstaunt nicht. So kämpfte der damalige zuständige Vizeammann René Wullschleger an vorderster Front für die regionale Fusion der Spitex. 

In Wahrheit sind fünf Prozent, sprich 12 500 Franken, auf den Wegfall der Subventionierung der Hauswirtschaft zurückzuführen. Die restlichen 237 500 Franken konnten eingespart werden, weil die Gemeinde Aarburg sich gegen die Fusion und für mehr Wettbewerb entschieden hat. Sie hat diverse Offerten eingeholt und einen fixen Preis für die Pflegestunden vereinbart. Fair und transparent, anstelle der Spitex einen Blanko­check mittels Defizitgarantie auszustellen. 

Es ist unglaublich, wie sich die Gemeinde Aarburg für ihre Einsparungen rechtfertigen muss. Währenddessen die Kosten der fusionierten Spitex AG regelrecht explodiert sind und dies von allen Beteiligten totgeschwiegen wird. Gaben die Gemeinden ohne Fusion 2018 noch 1,8 Mio. Franken für die Spitex aus, waren es gemäss Jahresbericht 2019 der Spitex AG sage und schreibe 3 Mio. Da erstaunt es auch nicht, dass der zuständige VR-Präsident Christian Reize nicht einmal die VR-Honorare offenlegt, obwohl dies der Steuerzahler zu berappen hat.

Basil Bruggmann, Vizepräsident Finanz- und Geschäftsprüfungskommission, Präsident SVP Aarburg