
Ein Jahr vor der WM: Amnesty prangert Katar an – Fifa soll handeln
Ein Jahr vor der WM: Amnesty prangert Katar an – Fifa soll handeln
Nach der Qualifikation der Schweiz: Gut ein Jahr vor Beginn der Fussball-Weltmeisterschaft in Katar hat Amnesty International erneut die Arbeitsbedingungen für Bauarbeiter im Emirat kritisiert.

Zwar habe Katar seit 2017 eine Reihe von Reformen eingeführt, diese würden aber «nicht angemessen umgesetzt, was bedeutet, dass die Ausbeutung weitergeht», hiess es in einer Mitteilung der Menschenrechtsorganisation zu einem neuen Bericht über Katar vom Dienstag. Organisationen wie der Weltverband Fifa müssten handeln.
«Es ist noch nicht zu spät, die Reformen auch wirklich in die Tat umzusetzen», wird Lisa Salza, Verantwortliche für Sport und Menschenrechte bei Amnesty Schweiz, in der Mitteilung zitiert. Die katarischen Behörden müssten die angekündigten Arbeitsreformen jetzt «in vollem Umfang umsetzen». Alle bereits erzielten Fortschritte würden zunichte gemacht, wenn Katar die Massnahmen nicht durchsetze.
Laut Amnesty können Arbeiter Katar trotz eines entsprechendes Gesetzes weiterhin nicht einfach verlassen oder den Arbeitsplatz wechseln, Löhne würden oft nicht oder zu spät ausgezahlt. Zudem hätten Arbeitsmigranten nach wie vor kaum Zugang zur Justiz, um Löhne einzufordern.
Auch in einer Gewerkschaft dürfen sich Arbeiter weiterhin nicht organisieren, Todesfälle würden nicht aufgeklärt und generell seien die Arbeitsbedingungen nach wie vor schlimm. Dabei sei Katar eines der reichsten Länder der Welt. Seine Wirtschaft und damit auch sein Wohlstand würden jedoch von zwei Millionen Arbeitsmigrantinnen und Arbeitsmigranten abhängen, die dort lebten.
Die Fussballweltmeisterschaft in Katar findet im kommenden Jahr im November und Dezember statt. Auch die Schweiz wird an der Endrunde teilnehmen. Die Nationalmannschaft qualifizierte sich am Montagabend dank einem Sieg über Bulgarien für das Turnier.(sid/sat)