SP-Stadtratskandidat Michael Wacker: «Falls nötig entscheide ich als Alphatier»

31 Fragen an Kandidierende

Das ZT hat den Kandidierenden für den Zofinger Stadtrat mit einem Fragebogen auf den Zahn gefühlt. Die Fragen sind einerseits dem berühmten Fragebogen von Max Frisch entnommen, andererseits sind sie von der Redaktion zusammengetragen worden. Die Kandidierenden hatten eine maximale Zeichenzahl zur Verfügung sowie einen Joker. (jam)

Bisher erschienen:

SP-Kandidatin Rahela Syed

FDP-Kandidat André Kirchhofer 

FDP-Kandidat Andreas Rüegger

SP-Kandidat Lukas Fankhauser

Grünen-Kandidation Christiane Guyer

SVP-Kandidat Hansruedi Hauri

Mitte-Kandidat Robert Weishaupt

Parteiloser Kandidat Peter Siegrist

Was wollten Sie als Kind werden?

Naturforscher und später Landschaftsarchitekt.

Womit haben Sie Ihr erstes Geld verdient?

Als Briefträger in den Schulferien.

Wem wären Sie lieber nie begegnet?

Niemandem. Auch negative Begegnungen haben durchaus etwas Wertvolles.

Wen, der tot ist, möchten Sie gerne wiedersehen?

Meinen Grossvater mütterlicherseits.

Wenn Sie Macht hätten zu befehlen, was Ihnen heute richtig scheint, würden Sie es befehlen, gegen den Widerspruch der Mehrheit?

Nein. Wir leben in einer Demokratie. Befehlen tönt sehr nach Diktatur. Es kann jedoch Situationen geben, in denen unpopuläre Entscheidungen getroffen werden müssen. In einem Führungsorgan wie dem Stadtrat werden diese aber immer demokratisch gefällt.

Was fehlt Ihnen zum Glück?

Nichts.

Wofür sind Sie dankbar?

Ich lebe in einem wunderschönen Land, in einer wunderbaren Stadt, kann jeden Tag gesund aufstehen, habe einen super Beruf und eine wunderbare Partnerin.

Halten Sie sich für einen guten Freund?

Das müssen meine Freunde beurteilen.

Was bezeichnen Sie als Heimat?

Heimat bedeutet für mich der Ort, an dem ich mich zu Hause fühle – also Zofingen.

Welche Speisen essen Sie aus Heimweh?

Ich esse grundsätzlich gerne gut. Aus Heimweh habe ich noch nie etwas gegessen. Wir achten jedoch sehr auf saisonale und regionale Produkte.

Welche Hoffnung haben Sie aufgegeben?

Bis jetzt eigentlich keine.

Welche Probleme löst eine gute Ehe?

Ob mit oder ohne Trauschein: Eine gute und tragfähige Partnerschaft gibt Halt und kann bei der Lösung fast aller Probleme helfen.

Warum sind Sie Politiker geworden?

Weil ich mich für die Menschen, unsere Gesellschaft und unsere Region interessiere, und ich gerne mithelfe, unsere Gesellschaft und unseren Lebensraum zu gestalten.

Was reizt Sie an der Aufgabe als Stadtrat?

Die Erfahrung aus 16 Jahren Einwohnerrat und FGPK zeigt mir, dass die politische Einflussnahme im Stadtrat grösser ist. Die Entscheidungswege sind kürzer. Der Gestaltungsspielraum ist grösser, die Verantwortung aber auch. Das bedeutet, in der Entscheidungsfindung Lösungen zu erarbeiten, die dem Wohle aller dienen. Diese Verantwortung möchte ich gerne übernehmen.

Bezahlen Sie Ihre Steuern gerne?

Steuern sind eine der sozialsten Errungenschaften in unserem System. Wer viel verdient zahlt viel, wer wenig verdient zahlt wenig.

Wofür werden zu viele Steuergelder ausgegeben und wofür zu wenig?

Der Verteilkampf über die Steuergelder ist eine der Aufgaben der Politik. So gesehen ist die Verteilung in Ordnung. Wenn ich ein konkretes Wort nennen müsste, wäre es der Strassenbau.

Welches Buch liegt gerade auf Ihrem Nachttisch?

Das GEO-Magazin.

Was werden Sie als neugewählter Stadtrat als Erstes in die Wege leiten?

Zuerst werde ich mich dem Personal in meinem Ressort vorstellen und diese Menschen kennenlernen wollen. Danach muss ich mich ins Ressort und dessen Pendenzen einarbeiten. Losgelöst vom Ressort und den damit verbundenen Aufgaben, erachte ich den Erhalt unserer Natur und Umwelt als wichtiges Thema. Damit sichern wir unsere Lebensqualität.

Kinderfestweggen oder Kinderfesttorte?

Die Priorität liegt bei den Wurstweggen.

Wie sieht die – für Sie – optimale Besetzung des Stadtrats aus den 11 Kandidatinnen und Kandidaten aus?

Jedes Land (jede Stadt, jeder Ort) mit demokratischem System hat die Regierung, die es wählt. Deswegen entscheidet dies die Wählerschaft. Klar, eine rot-grüne Mehrheit würde Zofingen gut anstehen. Grundsätzlich muss man mit allen gewählten Stadtratsmitgliedern zusammenarbeiten können.

Was ist das beste Argument, das gegen eine Wahl von Ihnen spricht?

Vielleicht, dass ich nicht Ortsbürger bin.

Kinderfest mit Gefecht oder ohne?

Mit. Vielleicht müsste man die Form mal diskutieren.

Was mögen Sie an Zofingen – und was überhaupt nicht?

Zofingen ist meine Heimat. Man kennt sich. Das mag ich, manchmal aber auch nicht.

Was gibt Ihnen Energie für die Politik?

Mein Umfeld und mein innerer Antrieb. Da Politik in unserer Familie immer präsent war, kann ich nicht anders, als mich zu politischen Themen zu äussern.

Welcher Film hat Sie nachhaltig beeindruckt?

Einer flog übers Kuckucksnest.

Wie gedenken Sie das Stadtratsmandat mit ihrem übrigen Berufsleben zu vereinbaren?

Als selbstständiger Gartenbauer, der in der Region tätig ist, kann ich auch kurzfristig zur Verfügung stehen, wenn es notwendig ist. Sicher werde ich geschäftlich kürzertreten und viel Freizeit der Politik zur Verfügung stellen müssen.

Erachten Sie die Entschädigung für das Stadtammann-Amt als angemessen?

Jein. Das Stadtammann-Amt bedeutet einen Fulltime-Job ohne Zeitvorgabe. Die Entschädigung ist in meinen Augen jedoch eher hoch, insbesondere im Vergleich zu einem Durchschnittslohn.

Welche Partei ist im aktuellen Stadtrat übervertreten, welche untervertreten?

Die Partei der Parteilosen ist übervertreten, die SVP untervertreten.

Sind Sie eher ein Alphatier oder ein Teamplayer?

Gute Lösungen gibt es nur aus dem Team heraus, falls notwendig entscheide ich aber im Sinne der Sache auch mal als Alphatier.

Was können Sie besser: sprechen oder zuhören?

Ich spreche gerne und tue meine Meinung kund. Ich kann aber auch gut zuhören um mich über etwas ins Bild zu setzen.

Welches Ressort würden Sie am liebsten übernehmen?

Klar habe ich meine Präferenzen. Über die Ressortverteilung jedoch entscheidet der neu gewählte Stadtrat hinter verschlossener Türe.

Zur Person

Alter: 53 Jahre
Zivilstand: Konkubinat
Kinder: keine
Höchste Ausbildung: Gartenbautechniker HF
Beruf: selbstständiger Gartenbauer
Hobbys/Leidenschaften: Politik, Kultur, Natur, Weinbau sowie lokale kulturelle Tätigkeiten wie Vorstand Literaturtage Zofingen, Vorstand Kulturraum Hirzenberg