Katholische Kirche von Reiden: «Nicht selten eine Welt mit doppeltem Boden »

Zu Gast in der katholischen Kirche von Reiden war die italienische Mission des Kantons Luzern. Deshalb fand der Gottesdienst in deutscher und italienischer Sprache statt. Mit der Segnung der Palmzweige wurde an den Empfang Jesu in Jerusalem erinnert, als er, auf einem Esel reitend, von der Menge jubelnd empfangen wurde. Ein Siegeszug, der laut der Überlieferung schnell in Hass umschlug. Das gelesene Evangelium vom Einzug Jesu in Jerusalem war für die Gottesdienstbesucher wie ein Bild, durch das sie in die Ereignisse der Karwoche eintreten konnten. Was sich damals abspielte, übertrug Jarosław Płatuński in seiner Predigt auf den Alltag. Er sprach von Werten und Idealen, die gestern für alle selbstverständlich waren, heute für viele relativ sind und morgen gar nicht mehr gelten.

Standhaft sein und nicht wankelmütig im Glauben

Und dieser Wandel gehe nicht mit einem lauten Knall einher, sondern geschehe schleichend, fast unbemerkt. «Nicht selten leben wir in einer Welt mit doppeltem Boden», sagte der Pfarradministrator und betonte: «Diese Doppelbödigkeit gilt es wahrzunehmen und zu bedenken. So bitten wir zu Beginn dieser heiligen Woche vor allem um Standfestigkeit und gegen Wankelmütigkeit im Glauben.»

Für die musikalische Mitgestaltung der Feier sorgten Franziska Aregger auf der Panflöte und Bruno Kaufmann an der Orgel. Die Mitfeiernden nahmen die Palmzweige mit nach Hause. Palmwedel gelten als Sinnbild des Lebens, der Hoffnung, Freude und Erlösung. Sie erinnern daran, Frieden zu stiften und in die Welt zu tragen.