
Wolf «M135» hat eine weite Reise hinter sich: Vom Aargau ins Appenzellerland – und auch dort hat er zugeschlagen
«Wir gehen davon aus, dass der Wolf weitergezogen ist», sagte Erwin Osterwalder, Fachbereichsleiter Jagd beim Kanton im vergangenen Sommer zur Aargauer Zeitung. Damals war bekannt geworden, dass der Wolf «M135» mehr als zwei Monate zuvor in Oberhof mehrere Schafe gerissen hatte.
Nun ist klar: Osterwalder lag richtig. Der Wolf, der bereits im Frühling 2019 in eine Fotofalle tappte, ist weitergezogen. Und zwar gen Osten.
In der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres sind in den Kantonen Appenzell Ausserrhoden und Innerrhoden sowie im angrenzenden St.Galler Rheintal verschiedene Nutztiere von einem Raubtier gerissen worden. Wie der Kanton Appenzell Ausserrhoden nun mitteilt, konnten aufgrund der vor Ort angetroffenen Situation und des Rissbilds die zuständigen Wildhüter diese Risse als Wolfsrisse identifizieren.
Zur Abklärung der genaueren Umstände wurden DNA-Proben von den Bissspuren entnommen und an das Laboratoire de Biologie de la Conservation de l’Université de Lausanne (LBC) zur Analyse eingeschickt.
Von Oberhof in die Ostschweiz gewandert
Die genetische Analyse der Proben habe nun ergeben, dass diese Nutztiere alle vom gleichen Wolf getötet worden seien, heisst es weiter in der Mitteilung. Der männliche Wolf mit der Bezeichnung «M135» ist erstmals am 14. Mai 2020 im Kanton Aargau, in Oberhof, nachgewiesen worden. Er konnte bis jetzt fünf Mal genetisch bestätigt werden.
Die Serie der Wolfsrisse begann am 14. Juli 2020 mit dem Riss einer Ziege auf der Potersalp. Am 28. Oktober wurden in Altstätten drei Schafe gerissen, darauf folgend am 30. Oktober ein Schaf in Trogen und am 15. November in Walzenhausen eine Ziege. Der bisher letzte Riss dieser Folge ereignete sich am 21. November in Urnäsch.