
Nach Vandalenakt: Reider Imker erlebt grosse Solidarität
Es war ein Schock für den Landwirt Heinz Schneeberger. Kürzlich musste er feststellen, dass die Fluglochöffnungen seines Bienenhauses im Gebiet Chruterli in Reiden mutwillig zugemacht wurden. Zehn seiner Bienenvölker musste Schneeberger mit einer Schaufel tot einsammeln. Sein Herz blutete (wir berichteten).
Vor rund einer Woche erlangte der Landwirt grosses mediales Interesse mit seiner Geschichte. Nebst dem Zofinger Tagblatt berichteten auch der «Blick», «20min» und viele Onlineportale darüber. Was danach bei Heinz Schneeberger los war, habe ihn überrumpelt: «Ich hätte nie damit gerechnet, dass das ein solches Ausmass annimmt», sagt Schneeberger. Unzählige Telefonate von Imkerkollegen, aber auch von wildfremden Personen hätten ihn erreicht. «Alle fanden es unglaublich, was passiert ist», erzählt Schneeberger. Als andere Zeitungen mit ihm Kontakt aufgenommen haben, habe er sich zweimal überlegt, ob er weitere Auskünfte geben wolle. «Doch ich hatte es ins Rollen gebracht, also wollte ich es auch durchziehen», sagt er am Telefon.
Der Landwirt erzählt von einem jungen, sympathischen Mann, der ihm 100 Franken geben will, damit er wieder imkern kann. «Der Mann ist künstlerisch tätig und bräuchte das Geld wohl auch selber», erzählt Schneeberger gerührt. Auch eine Firma wolle 500 Franken spenden und ein Imker ein Bienenvolk verschenken. «Ich bin sehr überrascht, aber viele Leute scheinen zu wissen, welche Bedeutung die Bienen für uns haben», sagt Heinz Schneeberger. Als Krönung hat ihn sogar die Mobiliar angerufen, bei denen er alle seine Versicherungen hat. Zuerst hiess es, dass der Vandalismusschaden nicht versichert sei. Doch dann kam die gute Nachricht: «Sie fragten mich, ob ich bei einem Bienenprojekt mitmachen und einen Mobiliar-Kasten bei mir aufstellen würde. Natürlich habe ich Ja gesagt», sagt Schneeberger. Ausserdem hat ihm die Mobiliar die Finanzierung von zehn Bienenvölkern versprochen.
Doch der grösste Wunsch von Heinz Schneeberger ist damit noch nicht erfüllt. «Es wäre das Höchste der Gefühle, wenn sich die Person bei mir melden würde, die das getan hat», sagt der Landwirt. Er würde kein Geld verlangen für den Schaden, schliesslich sei dieser durch die Solidarität diverser Personen mehr oder weniger abgedeckt. Auch hege er keinen Groll mehr. «Falls es der Person bewusst geworden ist, was sie gemacht hat und sie es bereut, würde ich ihr gerne ein Angebot machen», sagt Schneeberger und ergänzt: «Ich würde der Person zeigen, was die Bienen leisten und wie sie arbeiten. Wie sie, wenn alles blüht, eine Wabe innerhalb eines Tages bauen und mit welcher Genauigkeit das geschieht.» Dann wäre dem Vandalen auch klar, welchen Fehler er begangen habe, als er die Fluglochöffnungen schloss. Laut Urs Wigger, Mediensprecher der Luzerner Polizei, ist die Täterschaft in diesem Fall aber nach wie vor unbekannt.