Das Pflegezentrum Feldheim feiert seine Erfolgsgeschichte

«Ich habe als Regierungsrat schon sehr viele Leute verabschiedet», sagte der Luzerner Gesundheitsdirektor Guido Graf am Freitagabend in Reiden. «Aber noch nie ist mir ein Abschied so schwer gefallen, wie der von Urs Brunner!».

Die Ehrung des langjährigen Heimleiters des Alters- und Pflegezentrums Feldheim, der im April 2021 pensioniert wurde (wir berichteten), war Bestandteil einer Jubiläumsfeier. Gefeiert wurde das 30-jährige Bestehen des Feldheims und das 35-jährige Bestehen des Gemeindeverbands, der das regionale Pflegezentrum betreibt. Zudem freuten sich die Beteiligten über den Abschluss der «Erweiterung 2020+». Ein zusätzlicher Bau und weitere Infrastrukturanlagen waren bereits vor einem halben Jahr bezogen worden. Pandemiebedingt fand die Feier erst jetzt statt.

Lebensleistung von Brunner imponiert Graf

Urs Brunner, der das Feldheim seit seiner Eröffnung 1990 geleitet hatte, wurde von den Festrednern gelobt. Regierungsrat Guido Graf betonte, dass das Feldheim immer gut ausgelastet war und selbsttragend arbeitete. Neben der Wirtschaftlichkeit der Einrichtung imponierte Graf die menschliche Lebensleistung Urs Brunners. Er habe den Menschen ins Zentrum seines Wirkens gestellt und sei immer für die Betagten, ihre Angehörigen und die Mitarbeitenden da gewesen. Guido Grafs eigene Mutter hatte ihren Lebensabend im Feldheim verbracht – entsprechend bewegt war der Regierungsrat aus Pfaffnau an der Feier.

Hans Luternauer, Präsident des Gemeindeverbands Regionales Alters- und Pflegezentrum Feldheim, überreichte Urs Brunner ein Buch über sein Wirken als Heimleiter. Geschrieben hat es die bekannte Journalistin Adelheid Aregger aus Reiden. Das Vorwort verfasste Guido Graf. Die Trägerschaft des Feldheims hatte es in einer Auflage von 100 Stück drucken lassen.  Hans Luternauer schilderte, wie sich das Feldheim zum regionalen Kompetenzzentrum für Menschen mit mittlerer und hoher Pflegebedürftigkeit entwickelte. Das Feldheim sei aber auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für sein Einzugsgebiet, sagte er. Neben seiner Bedeutung als Arbeitgeberin und Ausbildungsstätte sei es auch fürs Gewerbe in den zehn politischen Gemeinden (und 15 Dörfern) mit ihren rund 30 000 Einwohnern bedeutsam. Seit 1990 sei ein Investitionsvolumen von 55 Millionen Franken ausgelöst worden, von dem grösstenteils die Wirtschaft der Umgebung profitiert hätten. Zudem würden jedes Jahr drei Millionen Franken für Lebensmittel, Medizinalbedarf und Unterhalt ausgegeben – vorab in der Region.

Die etwa 60 Gäste hatten in Führungen den Erweiterungsbau, die neue Passerelle und Infrastrukturanlagen im Keller besichtigt. Man habe darauf geachtet, den Erweiterungsbau architektonisch auf die bestehenden Teile des Feldheims auszurichten, sagte Christian Stofer, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Leutenegger Architekten AG. Diese hat die ganze Siedlung erbaut. «Dass man bei einem gewachsenen Ensemble nicht genau sagen kann, wo der neue und der alte Teil ist, ist eine seltene Qualität», sagte Stofer über das zeitlos moderne und freundliche Feldheim. Besonderes Augenmerk sei darauf gelegt worden, die Räumlichkeiten wohnlich zu gestalten. «Es sollte auf keinen Fall der Eindruck einer Spitalatmosphäre entstehen», so Stofer.

Nach einem Apéro begaben sich die Feiernden zu einem Festbankett. Serviert wurde ein Dreigangmenü mit Bisang-Weinen aus Reiden und Dagmersellen.