Die Aarburger Ortsplanung ist einen Schritt weiter

Wie soll sich Aarburg weiterentwickeln? Wo können sich die Menschen erholen? Damit beschäftigen sich unter anderem das Entwicklungsleitbild und das Freiraumkonzept, die im Rahmen der laufenden Gesamtrevision der Ortsplanung erarbeitet wurden. Anfang Dezember 2020 wurden das Leitbild und das Konzept vom Gemeinderat genehmigt.

Die beiden Dokumente sind wichtige Grundlagen für die Überarbeitung der Planungsinstrumente in einer zweiten Phase der Gesamtrevision. Die Bevölkerung konnte sich in der Erarbeitung dieser Konzepte mehrmals über die digitale Mitwirkung einbringen. Während rund zwei Jahren hat sich die Planungskommission Nutzungsplanung intensiv mit der räumlichen Entwicklung von Aarburg in den nächsten 15 bis 20 Jahren beschäftigt. Klar ist: Die Gemeine braucht in Zukunft mehr Wohnraum.

Die Stärken und Schwächen der einzelnen Quartiere

Im räumlichen Entwicklungsleitbild werden die verschiedenen Ortsteile und Quartiere auf ihre Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken untersucht. In einem Zielbild wird die anzustrebende Entwicklung festgehalten, in einer Strategiekarte der Handlungsbedarf der nächsten Jahre aufgezeigt. Für Aarburg Nord heisst es im Bericht zum Beispiel: «Im Gebiet ‹Höhe› in Aarburg Nord besteht Potenzial für ein neues Quartierzentrum.» Hier befinden sich die Schul- und Sportanlage Höhe, der Quartiergarten und in Gemeindebesitz eine grössere Zonenreserve für öffentliche Bauten und Anlagen. Die Voraussetzungen seien vorhanden, damit hier ein neuer Treffpunkt entsteht. «Mit koordinierten Aktivitäten und Anlässen wie Bazars oder einem Quartiergarten-Fest wird dieser Ort für die ganze Gemeinde zu einem attraktiven Begegnungsort», heisst es im Bericht. Rund um die Badi, bereits heute in den warmen Monaten ein beliebter Treffpunkt, soll das Angebot an sportlichen Aktivitäten noch ausgebaut werden. Gemäss Bericht wünschenswert wäre zudem eine Aufwertung der Bahnhofstrasse Richtung Oftringen.

Der Treffpunkt beim Brunnen beim Kindergarten an der Alten Zofingerstrasse in Aarburg Süd soll noch ergänzt werden, beispielsweise mit Sitzgelegenheiten oder Bäumen. So könnte eine attraktive «Spielstrasse» entstehen. «Eine Anpassung an der Strassenklassierung und dem Verkehrsregime wäre zu prüfen», halten die Planer fest.

Im Freiraumkonzept werden die bestehenden Freiräume in Aarburg zuerst untersucht und bewertet. In einem ausführlichen zweiten Teil werden für jeden Freiraum mögliche Aufwertungsmassnahmen aufgezeigt, die den Freiraum noch besser für die Bevölkerung nutzbar machen. Ein erstes Fazit lautet: «Aarburg ist gut durchgrünt und hat viele Freiräume. Ihre Qualität ist unterschiedlich: Einige sind sehr gut, viele sind gut, können mit wenig Aufwand jedoch noch besser werden, und vereinzelte sind nicht zufriedenstellend.»

Idee: Sportplatz Längacker könnte verlegt werden

Bemängelt wird beispielsweise der Platz rund um die Alte Turnhalle. «Um den Veranstaltungsort attraktiver zu gestalten, soll der Aussenraum aufgewertet und die Baumallee erneuert werden. Eine gute Gestaltung, die auf den Strassenraum Be­zug nimmt, trägt dazu bei, diesen Ort zu beleben», heisst es imBericht.

Auch der Sportplatz Läng­acker ist ein Thema. Er biete zwar Platz für verschiedene Sportarten, die schmale Zufahrt für Autos sei aber dürftig; bei Anlässen entstehe ein Parkproblem. Zudem gelte es, Lösungen für die fehlenden Ballfänge in Richtung Wald und Gleise zu suchen. Und: «Eine allfällige Verlegung an einen geeigneteren Standort ist zu prüfen.»

Die vom Gemeinderat verabschiedeten Dokumente inklusive Mitwirkungsbericht sind auf www.ortsplanung-aarburg.ch einzusehen. Basierend darauf werden nun die Planungsinstrumente Bauzonenplan, Kulturlandplan und Bau- und Nutzungsplanung (Vorschriften) revidiert.

So geht es weiter

Mit der Ortsplanung erfüllt die Gemeinde Aarburg die aktuellen raumplanerischen Vorgaben von Bund und Kanton. In einer ersten Phase wurden das Leitbild und die Konzepte erarbeitet. Die zweite Phase «Entwurf Planungsinstrumente» ist im Gang. In einer dritten Phase stehen Mitwirkung und Rechtsverfahren an. Die nächste Gelegenheit zur Mitwirkung erhält die Bevölkerung voraussichtlich Ende 2021, wenn die Entwürfe der Planungsinstrumente Bauzonenplan, Kulturlandplan und Bau- und Nutzungsordnung vorliegen. (jam)