Das neue Backhaus der Hug AG in Malters wird C02-neutral produzieren

Anna und Andreas Hug in der Dar-Vida-Produktion in Malters.
Anna und Andreas Hug in der Dar-Vida-Produktion in Malters.

Die Firma Hug erlitt einen Umsatzknick: Nach langem Wachstum hat der Guetzli- und Zwiebackproduzent im vergangenen Jahr wegen der Coronapandemie einen Rückschlag erlitten. Der Umsatz des in Malters ansässigen Familienunternehmens schrumpfte um 10 Prozent auf 110,9 Millionen Franken. Der erste Taucher seit fünf Jahren. «Mit dem Backhaus-Projekt und den Folgen des Corona-Umsatzverlustes waren wir 2020 doppelt gefordert», sagt Werner Hug, VR-Präsident der Hug AG.

Das Projekt eines neuen Backhauses in Malters werde vorangetrieben. Im Neubau wird die Wernli-Produktion aus dem solothurnischen Trimbach mit derjenigen am Unternehmenshauptsitz im luzernischen Malters zusammengeführt. Das Projekt wurde bereits 2017 angekündigt und soll bis 2023 abgeschlossen sein.

An der ersten virtuellen Medienkonferenz des Unternehmens verriet das Co-Geschäftsleitungs-Duo Anna Hug und ihr Onkel Andreas Hug gestern mehr darüber. Das Unternehmen investiere bis 2023 insgesamt 80 Millionen Franken und verlege im Verlaufe dieses Jahres rund 150 Arbeitsplätze von Trimbach nach Malters, hiess es. Die Investition sei ein Bekenntnis zum Standort Schweiz, sagte Andreas Hug. Fünf Produktionslinien von Wernli werden sukzessive im neuen Backhaus eingerichtet. Durch die Zusammenführung der Produktionsstandorte könnten in der Produktion und Logistik beträchtliche Synergien erzielt werden, erklärte der Co-Geschäftsleiter. Hug erklärte: «Wir sind sehr froh darüber, dass so viele Mitarbeiter aus Trimbach sich entschieden haben, mit uns zu kommen.» Man biete Bustransfers für die Solothurner Mitarbeiter an, aber auch Wegentschädigungen und Zügelprämien. Der Umzug geschieht sukzessive, parallel zur Einrichtung des Backhauses. Den Standort in Trimbach wird die Hug AG aufgeben und das Areal verkaufen.

Mit dem Neubau soll der ökologische Fussabdruck der Unternehmensgruppe bezüglich CO2 und Energieverbrauch stark verringert werden. Die neue Energieversorgung nutzt das Grundwasser sowie Abwärme aus dem Betrieb, um die Wärme- und Kälteversorgung der Gebäude und der Produktionsprozesse zu gewährleisten. Der Kältebedarf wird grösstenteils durch das sogenannte «Freecoo- ling» gedeckt. Die Ofenwärme wird zu 60 Prozent mit Elekrizität aus Schweizer Wasserkraft, der Rest mit Propangas erzeugt, dessen CO2-Emission kompensiert wird. Der Standort Malters werde somit CO2-neutral. Der Fussabdruck der Produktion von Backwaren wird auch durch die verwendeten Rohstoffe bestimmt. Die Hug Familie setzt dabei auf «Swissness» und stellt damit sicher, dass die meisten Rohstoffe aus der einheimischen Landwirtschaft stammen. Die Hug AG mit den drei Marken Hug, Wernli und Dar-Vida bietet in Malters, Willisau und Trimbach 387 Vollzeitstellen an. (ben/sda awp)