Schwarzdorn, Kreuzdorn und Hundsrosen gepflanzt – ein Paradies für den Neuntöter

Lucia Weber (rechts) und Tochter Emilia beim Pflanzen eines Schwarzdorns im Reidermoos. (Bild: h.h.)
Lucia Weber (rechts) und Tochter Emilia beim Pflanzen eines Schwarzdorns im Reidermoos. (Bild: h.h.)

Knapp über ein Dutzend Vereinsmitglieder trafen sich am Samstagvormittag zur Pflanzaktion im Reidermoos. Der «Heckentag Schweiz» findet zum zweiten Mal statt und wird vom gleichnamigen Verein aus Bern organisiert. Es wurden Sträucher gepflanzt im Val de Travers, im Glarnerland, im Sottoceneri – und eben auch in Reiden. Beim ersten Vereinsanlass von NaturReiden im Spätsommer erfuhren die Mitglieder bereits viel Interessantes zum Element Hecke. Nun bot sich die Gelegenheit, praktische Erfahrung zu sammeln.

Dornensträucher für den Neuntöter gepflanzt

Am Reidbach existiert bereits eine gut strukturierte Uferbestockung. Was noch fehlte, waren Dornensträucher, die für den Neuntöter essentiell sind. Der einzigen Würgerart der Schweiz, die den Bestand noch halbwegs halten konnte, will der Verein hier ein mögliches Habitat bieten. Der maskierte Vogel bewahrt seine Beutetiere, vor allem Insekten und sogar Kleinsäuger, aufgespiesst auf Dornen auf. So pflanzten die motivierten Mitglieder mehrheitlich Dornensträucher wie Schwarzdorn und Kreuzdorn. Mit den stacheligen Hundsrosen, die sicheren Unterschlupf und Nahrungsquelle für diverse Tiere bieten, und einigen blütenreichen Beerensträuchern konnte die Uferbestockung aufgewertet werden.

Das Herbstprogramm ruft schon am nächsten Samstag, den 7. November zu zwei weiteren Praxiseinsätzen auf. Der Unterhalt zweier Naturobjekte beinhaltet diverse kleinere Arbeiten bei den Müliwald-Weihern in Richenthal und in der Weihermatte in Reiden. Ein abwechslungsreicher Pflegetag.

Einsätze in Richenthal und in Reiden

Vormittags wird das Augenmerk den kleinen Weihern in Richen­thal gelten, die durch den Geschiebeeintrag des Quellbächleins zu verlanden drohen. Ein paar Sträucher der letztjährigen Waldrandaufwertung durch die Schüler wurden auch von Rehböcken «liebgewonnen». Die ramponierten Sträucher werden durch Neupflanzungen ergänzt. In der Weihermatte erlitt ein Tümpel dasselbe Schicksal wie die Waldweiher. Die eingebaute Wanne ist verschlammt und bewachsen. Ein grossflächiger Steinhaufen, der Reptilien für ein Sonnenbad dienen soll, wird deshalb entkrautet. An den Wiesenbächlein kommen neue Sensen zum ersten Einsatz. Hier werden die Ufer alternierend gemäht. (m.b.)