
Sunrise-Sprecher: «Das Thema 5G wird stark durch Fake News dominiert»
Den Hauptartikel zur geplanten 5G-Mobilfunkantenne in Dagmersellen finden Sie hier.
Herr Ziebold, was sagt Sunrise zur Strahlenbelastung, die von Kritikern immer wieder moniert wird?
Rolf Ziebold: Die Position der führenden internationalen Organisationen wie der WHO sowie zahlreicher nationaler Gesundheitsbehörden wie zum Beispiel der US FDA, die sich regelmässig die wissenschaftlich anerkannten Studien anschauen und einordnen, lautet unisono: Wenn die international empfohlenen Grenzwerte eingehalten sind, sind keine gesundheitlichen Risiken zu erwarten – das gilt auch für 5G. Die Schweiz geht dabei viel weiter, indem bei uns zehnfach strengere Grenzwerte im Vergleich zum Ausland gelten. Das gilt insbesondere für Orte, wo sich die Leute dauerhaft aufhalten wie beispielsweise Wohnungen, Büros, Schulen, Kindergärten und Spielplätze. Das Thema 5G wird sehr stark durch Fake News dominiert. Uns ist sehr daran gelegen, den dadurch geschürten Ängsten transparent mit Fakten zu begegnen. Wir informieren laufend und sind auch mit den kommunalen, kantonalen und Bundesbehörden in Kontakt.
Was ist das Ziel von Sunrise bezüglich 5G-Technologie?
Die Schweizer Kunden gehören zur Weltspitze bei den Pro-Kopf-Ausgaben für Telekomdienste und Informationstechnologien. Wir schulden es folglich unseren zahlenden Kunden, die beste Netzqualität zu bieten und das Mobilfunknetz laufend mit den neuesten Technologien auszubauen. Sunrise will das 5G-Netz so rasch wie möglich in allen Regionen ausbauen.
Wer profitiert von dieser neuen Technologie?
5G verhindert Datenstau: Der Datenverkehr in den Mobilfunknetzen verdoppelt sich zirka alle 18 Monate. Smartphone-Nutzer mit iPhone 12 oder 5G-tauglichen Android-Geräten profitieren. 5G eignet sich auch als Festnetzersatz.
Hat der gewählte Standort in Dagmersellen auch mit der Mobilfunkabdeckung der Autobahn A2 zu tun?
Ja. Die geplante Anlage liegt ideal, um sowohl die Versorgung des Gewerbegebiets als auch des Siedlungsgebiets und eines Teils der A2 zu versorgen.
In Dagmersellen hat Salt eine Baubewilligung erhalten. Fünf Kilometer entfernt, in Richenthal, will die Swisscom ihre 5G-Antenne aufstellen. Koordinieren sich die Netzanbieter nicht?
Innerhalb der Bauzonen verunmöglichen die strengen schweizerischen Grenzwerte grösstenteils gemeinsam genutzte Standorte. Sunrise benötigt eine Anlage zur Versorgung von Dagmersellen. Richenthal liegt viel zu weit weg.