
Bier aus dem Keller eines Wohnhauses – Guido Felder ist Hobby-Bierbrauer
Den Weg in eine Brauerei stellt man sich anders vor. Hier führt er durch die Wohnung eines modernen Einfamilienhauses an der Buchwaldstrasse und endet in einem Kellerraum aus Fliesen, wo kopfhohe Edelstahltanks um die Wette glänzen. Das ist das Reich von Guido Felder aus Dagmersellen.
Der 37-Jährige braut seit über zehn Jahren das in der Region bekannte «Wiggerli»-Bier. «Das ist mein Hobby. Komplett auf diese Karte möchte ich aber nicht setzen», sagt der Entwickler einer Energietechnikfirma. Hobbymässig klingt dennoch ein wenig bescheiden. Schliesslich steht Felder – mit Unterstützung von seiner Frau und seinen Kindern – fast jedes dritte Wochenende in diesem Keller und braut bis zu elf Stunden lang Bier. Zirka so lange dauert der Herstellungsprozess. Anschliessend folgt das Abfüllen, Verschliessen und Etikettieren der Flaschen. «Bierbrauen ist zeitintensiv. Das ist kein Hobby wie Biken, das man nach Feierabend kurz ausüben kann», sagt Felder. Pro Sud produziert er 170 Liter Bier. Aufs Jahr gerechnet sind das rund 3000 Liter. Das Bier verkauft er direkt bei sich zu Hause, es ist aber zum Beispiel auch im Bierladen in Zofingen erhältlich.
Die Liebe zu Bier und der körperliche Ausgleich
Was Guido Felder antreibt, ist die Liebe zu Bier und der körperliche Ausgleich zu seinem kopflastigen Job. Zum Bierbrauen kam er durch seinen Bruder Martin. Dieser fing 2007 im Keller seiner Druckerei damit an. Anfangs half Guido mit, später übernahm er die Brau-Einrichtung. Für den Bau seines Einfamilienhauses in Dagmersellen vor fünf Jahren plante er schliesslich einen kleinen Braukeller mit ein – ein Bekenntnis fürs Leben quasi. In einem kleinen Braukessel, mit dem sein Bruder mit dem Brauen begonnen hat, tüftelt Guido Felder immer wieder an neuen Kreationen. Zu Beginn gehörten zum Sortiment der Brauerei Wiggerli zwei klassische Lager – ein helles und ein dunkles. Mittlerweile braut und verkauft Felder sieben Sorten. Letztes Jahr lancierte er ein «Irish Red Ale». Seinen neusten «Wurf» entwickelte er zusammen mit seiner Frau: ein naturtrübes Bier mit Randensaft!
Das Brauen hat er sich zusammen mit seinem Bruder selber beigebracht. Weiteres Know-how eignete er sich durch Bücher, Kurse und im Internet an. Der Brauprozess läuft vereinfacht gesagt so ab: Das Malz wird zuerst mal geschrotet, also kleiner gemacht. Anschliessend landet das Malz zusammen mit Wasser in einem Siedekessel und wird erhitzt. Anschliessend wird der Sud in einem anderen Kessel mit Hopfen weitergekocht. Später, wenn der Sud abgekühlt ist, wird Hefe beigefügt und in einem Behälter vergärt. Gegen Ende des Brauprozesses hin muss sich Felder am meisten konzentrieren. «Je kälter die Bierwürze wird, umso sauberer muss man arbeiten.» Kleinste Verunreinigungen könnten den Biergeschmack verderben. Deshalb sei die Reinigung der ganzen Anlage nach dem Herstellungsprozess sehr wichtig. «Ich habe also immer genug Desinfektionsmittel zu Hause – das war nun auch während der Corona-Krise von Vorteil», scherzt er. Im Gegensatz zu Grossbrauereien lässt Felder sein Bier für eine Woche in den Flaschen nachgären, damit sich Kohlensäure bildet. Hierfür gibt er den abgefüllten Flaschen noch ein wenig Zucker bei. Danach werden die Flaschen einen weiteren Monat gelagert, damit sich der Geschmack besser entfalten kann. Hopfen und Braumalz kauft Guido Felder bei einem Importeur ein, weil die Zutaten für das Bier in der Schweiz nicht angebaut werden beziehungsweise keine Mälzerei existiert. In einer Mälzerei geschieht der kontrollierte Keimvorgang, bei dem aus Getreide Malz entsteht. Der Dagmerseller hat stattdessen einen anderen regionalen Trumpf: Wasser. «Ich bin glücklicherweise Teilhaber einer Quelle des Santenbergs. Das Quellwasser hat weniger Kalk und eignet sich bestens zum Bierbrauen», sagt Felder. Die Edelstahltanks glänzen nun noch ein paar Tage um die Wette. Bald werden sie aber wieder von brodelndem Sud beschmiert. Spätestens Ende August möchte sich Felder nämlich wieder in den Keller begeben und das erste Bier nach den Ferien herstellen.
Sommerserie Luzerner Spezialitäten
Einheimische Produkte sind nicht erst seit der Corona-Krise gefragt. In einer Sommerserie stellen wir Spezialitäten und Raritäten aus Luzerner Gemeinden sowie die Menschen, die sie herstellen, in den Fokus. Wir starteten mit dem Beitrag über Dagmersellerli, darauf folgten Yak-Biospezialitäten aus Altbüron, wilde Apfelsorten aus Altishofen, die Honiggans aus Sursee und Karpfen aus St. Urban.
Haben Sie Feedback oder Anregungen zur Sommerserie? Schreiben Sie uns an luzern@ztmedien.ch
Nun folgen der Kronkorken und die Etikette für das Bier. Nun folgen der Kronkorken und die Etikette für das Bier. Nun folgen der Kronkorken und die Etikette für das Bier. Nun folgen der Kronkorken und die Etikette für das Bier. Nun folgen der Kronkorken und die Etikette für das Bier. Nun folgen der Kronkorken und die Etikette für das Bier. Nun folgen der Kronkorken und die Etikette für das Bier. Nun folgen der Kronkorken und die Etikette für das Bier. Nun folgen der Kronkorken und die Etikette für das Bier. Nun folgen der Kronkorken und die Etikette für das Bier. Nun folgen der Kronkorken und die Etikette für das Bier. Nun folgen der Kronkorken und die Etikette für das Bier. Nun folgen der Kronkorken und die Etikette für das Bier. Nun folgen der Kronkorken und die Etikette für das Bier. Nun folgen der Kronkorken und die Etikette für das Bier. Nun folgen der Kronkorken und die Etikette für das Bier.