
Park vor Bebauung retten

Seit einigen Tagen sorgt eine Sitzbank mit Engelsflügeln und dringlicher Botschaft auf der Grünfläche an der Ecke Bifangstrasse/Schulhausstrasse in Zofingen für Aufsehen. Die kunstvoll geformte Bank unter der stattlichen Rotbuche ist mein Werk. Die Bank soll der Bevölkerung die Möglichkeit geben, den grossen, schönen Park zu geniessen und die Engelsflügel sollen den Park sinnbildlich beschützen. Jedoch verfolge ich mit dieser Aktion auch ein Ziel. Denn die Grünfläche mitsamt ihren zahlreichen Bäumen soll einem Bauprojekt weichen. Mit der Zustimmung zur BNO, welche von der Bevölkerung mit lediglich 52 zu 48 Prozent angenommen wurde, ist die Grundlage geschaffen worden, dass massenweise Wohnungen gebaut werden können, obwohl die Notwendigkeit dafür nicht zwingend gegeben ist. Obwohl das Komitee Zukunft Zofingen bei der BNO-Abstimmung dafür geworben hat, dass durch die Annahme Grünfläche erhalten werden soll, bestehen grosse Zweifel, ob statt der Erhaltung nicht viel eher die Grundlage für eine Bebauung geschaffen wurde. Ein erster Hinweis darauf ist der geplante Neubau mit einer Länge von 150 Metern, für welchen der erwähnte Park weichen müsste. In einem cleveren Schachzug wurde durch die Zustimmung der Anwohner das Bauverbot aufgehoben, welche als Gegenleistung eine 20er-Zone zugesprochen bekommen haben. Mit unserer neuen BNO sind auf dieser Grünfläche vier Vollgeschosse möglich, falls die Begegnungszone mit Tempo 20 realisiert wird.
Die Inschrift der Parkbank fordert den Stadtrat dazu auf, das bestehende Bauverbot zu respektieren und den Park nicht zu überbauen. Das Land gehört den Zofinger Bürgern, ist somit kein Privatgrundstück, und gehört zum Grünzonengürtel der Stadt, welcher von der Jugendherberge bis zum Parkplatz des Häfliger-Areals reicht. Ich wünsche mir, dass die Menschen sich auf der Bank verewigen und dass sich durch meine Aktion im Einwohnerrat möglicherweise eine Bewegung formiert, die sich für die Erhaltung des Parkes einsetzt und dass die Grundlage geschaffen wird, dass die Grünfläche unverbaubar wird.
Urs Kyburz, Zofinger Glaskünstler