
Aarburg in alten Ansichten (10/15): Das Laubsägelihaus, ein verschwundenes Kleinod
Bild: Sammlung Ueli Heiniger Bild: Sammlung Ueli Heiniger
Im Inventar der Aargauer Denkmalpflege von 1993 wird das Laubsägelihaus an der Bahnhofstrasse als «origineller Heimatstilbau mit sorgfältigen Holzarbeiten in der Tradition des ‹Schweizer Holzstils›» bezeichnet. Teile des 1903 errichteten Gebäudes gehen auf einen Vorgängerbau aus dem Jahr 1762 zurück; wahrscheinlich das strassenseitige Türgewände, da diese Jahrzahl am Türsturz angebracht war. Das Haus kombinierte «Elemente des Jugendstils mit Zügen des aufkeimenden Heimatstils». Die sorgfältige Zimmermannsarbeit dürfte zum Namen Laubsägelihaus geführt haben. Nachdem das Haus über Jahre nicht mehr bewohnt war und die gesamte Ausstattung mit Öfen und Täfern Vandalenakten zum Opfer gefallen war, reichte die damalige Besitzerin Ende der 80er- / Anfang der 90er-Jahre ein Abbruchgesuch ein. Dass es das Gebäude heute nicht mehr gibt, erstaunt angesichts der Tatsache, dass die kantonale Denkmalpflege das Laubsägelihaus im Inventar von 1993 als Baugruppe in der Schutzkategorie «Ortsbild von nationaler Bedeutung» führt: Es «ist ein prägendes Element der Bebauung der Bahnhofstrasse im stadtnahen Bereich und besitzt daher neben seinem unbestrittenen Eigenwert auch einen beträchtlichen Situationswert», lautet das Fazit im Kurzinventar. Der Abbruch ist wohl dem in selbigem Inventar als «mittel–schlecht» bezeichneten Erhaltungszustand zu verdanken.