
Aarburg in alten Ansichten (8/15): Das international bekannte Knabeninstitut
Sammlung Heimatmuseum Aarburg/ Sammlung Heimatmuseum Aarburg/
1870 eröffnete der Lehrer Adolf Zuberbühler-Kettiger in diesem Gebäude am nördlichen Ende des Städtlis ein Knabeninstitut (das Bild entstand wohl um 1915), vergleichbar mit dem Niveau der Bezirksschule. Die Schüler rekrutierten sich laut Jakob Bolliger («Aarburg. Festung, Stadt und Amt») hauptsächlich aus fremdsprachigen Gebieten des In- und Auslandes. Es genoss auch ausserhalb Europas einen guten Ruf. Nach dem Tod des Gründers 1895 übernahm dessen Sohn, Hugo Zuberbühler, mit Unterstützung der Mutter und der drei Schwestern Maria, Anna und Bertha Zuberbühler. 1938 schliesslich wurde das Institut geschlossen, weil für die Leitung kein Nachfolger gefunden werden konnte. Insgesamt absolvierten 1023 Schüler hier die Ausbildung. Manfred Byland schildert in seinen Erinnerungen im Aarburger Neujahrsblatt von 1976 («Aarburg vor 60 Jahren»), dass es regelmässig zu Schlägereien zwischen «Stütlern» und Bezirksschülern gekommen sei. Der Grund: Zuberbühlers Zöglinge seien vor allem sogenannte Herrensöhne aus Südamerika gewesen: «Hübsche, gepflegte Burschen. Konkurrenz für unsere Bezirksschüler, die eifrig darüber wachten, dass ihnen ‹ihre Mädchen› nicht ausgespannt wurden.» Schlimmeres sei bei diesen «Eifersuchtsschlägereien» jeweils durch das «energische Eingreifen» von Hugo Zuberbühler und dessen Lehrern verhindert worden.